1. Mai is’ nur einmal im Jahr

Trotz eines weitgehend ereignislosen und eher friedlichen 1. Mai will Innensenator Geisel nächstes Jahr genau so viel Polizei wie immer

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) will im kommenden Jahr wieder genauso viele Polizisten für den 1. Mai und die Begleitung der Demonstrationen aufbieten wie vor knapp einer Woche. In diesem Jahr habe sich der Trend zu einem friedlichen 1. Mai fortgesetzt, sagte Geisel am Montag im Innenausschuss.

„Daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass wir im nächsten Jahr weniger Polizisten einsetzen, wäre nach meiner Auffassung verfrüht.“ Zwar müsse man sehen, wie sich die Situation im nächsten Jahr entwickele. „Aber dass der 1. Mai so friedlich verlaufen ist, hat etwas damit zu tun, dass die Polizei aus einer Position der Stärke heraus agiert hat.“

Dass auch nach der großen linksradikalen und linken Demonstration am Abend kaum größere Straftaten und Vandalismus verübt worden seien, habe auch an der Präsenz der Polizei dort gelegen, sagte Geisel. „Das ist eine Strategie, die sich bewährt hat.“ Daher werde man den 1. Mai 2020 „in gleicher Art und Weise“ vorbereiten.

Am 1. Mai waren in Berlin 5.500 Polizisten im Einsatz. Auch abends bei der Demonstration war es ein beträchtliches Aufgebot. 39 Polizisten wurden nach Angaben des Senats meistens leicht verletzt, oft durch Flaschen- und Steinwürfe. 44 verdächtige Randalierer nahm die Polizei vorläufig fest. Es laufen 85 Ermittlungsverfahren – wegen schweren Landfriedensbruchs, Angriffen auf Polizisten sowie Körperverletzung. (dpa)