BERLIN UND DIE SIEBEN BERGE III
ARKENBERGE, Blankenfelde

Es war einmal ein Zwerg, der wollte der größte aller Zwerge sein im Lande. Aber er wuchs und wuchs und wuchs einfach nicht. Da ersann er eine List, band sich zwei Zwergenbrüder auf den Rücken und ward fortan der Größte von allen.

Nein! Falsche Geschichte! Also noch einmal von vorne:

Majestätisch ragt der Berliner Ayers Rock aus dem Märkischen Sand und macht sich lustig über seinen kapitalen Bruder aus dem Westen, den er seit einigen Jahren vom Thron der Berliner Berge gestoßen hat durch einen einfachen und bauernschlauen Taschenspielertrick: Mit der Schippe in der Hand packte er einfach zwei Meter mehr Sand auf den Gipfel drauf, und schon war nach Jahrzehnten der Alleinherrschaft der Teufelsberg plötzlich nicht mehr der Mount Everest Berlins.

Arkenberge (120,7 m) vs. Teufelsberg (120,1 m), David vs. David, Battle of the Berlin Mountain Giants, das ist auch Ost gegen West, Sozialismus gegen Kapitalismus, Laika gegen Armstrong, Sputnik 2 gegen Apollo 11, Gregor Alexandrowitsch Potemkin gegen David Lynch, UDSSR gegen USA.

Aber, liebe Leser: Über Berliner Gipfeln herrscht noch lange keene Ruh‘. In der nächsten Folge erfahrt ihr, wie der Teufelsberg auf diese bittere Schlappe reagiert.

Der Fotograf Fred Hüning ist in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Dort ist der in der Holsteinischen Schweiz (sic!) gelegene Bungsberg mit 167,4 m die höchste Erhebung.

Von Fred Hüning