Morde wegen Mohammed-Film

LIBYEN Nach Angriffen auf US-Konsulat, bei dem der Botschafter und drei Mitarbeiter getötet wurden, schickt Washington Marines nach Bengasi

TRIPOLIS/WASHINGTON dapd/dpa | Der US-Botschafter in Libyen und drei weitere Amerikaner sind bei einem Angriff wütender Demonstranten in der Stadt Bengasi getötet worden. Wie Vertreter der libyschen Behörden am Mittwoch mitteilten, hatte der Botschafter Chris Stevens mit einigen Mitarbeitern versucht, das Konsulat zu evakuieren, als es beschossen und niedergebrannt wurde. Auch in Kairo und Tunis gab es Proteste radikaler Islamisten.

US-Präsident Barack Obama verurteilte die Angriffe und ordnete erhöhte Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz amerikanischer Diplomaten an. Das Verteidigungsministerium entsandte Marineinfanteristen nach Bengasi, um dort den Schutz der Diplomaten zu gewährleisten.

Auslöser der Proteste am Dienstagabend war ein von vielen Muslimen als blasphemisch empfundener Film. Der amerikanische Produzent und Regisseur Sam Bacile tauchte angesichts der Gewalteskalation unter. In dem Film, von dem Ausschnitte auf YouTube zu sehen sind, wird der Prophet Mohammed beim Sex gezeigt und seine Rolle als Überbringer von Gottes Wort angezweifelt.

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