leserInnenbriefe
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Bildzeitungsniveau

„In Bremen wird nicht zensiert“,

taz nord vom 2. 5. 19

Eine Veranstaltung zum Thema „Ist Kritik an der Politik des Staates Israel antisemitisch?“, die im Überseemuseum stattfinden sollte, ist verhindert worden. Anstatt sich für die Diskussions- und Meinungsfreiheit einzusetzen, ist die taz Bremen auf Seiten der Rechtfertiger dieser Verhinderung.

Sie macht das, indem in der Überschrift schon klargestellt wird, dass es in Bremen keine Zensur gibt, und indem sie ein Foto an den Anfang stellt, auf dem ein Plakat von einer Gaza-Demonstration von 2014 mit der Aufschrift „Kindermörder, Israel=Terrorist“ zu sehen ist. Das hat Bildzeitungsniveau! Dann wird noch Arn Strohmeier eine antisemitische Verschwörung unterstellt. Der hatte aber mit der Veranstaltung gar nichts zu tun.

Letztendlich geht es darum, ob man sich in öffentlichen Räumen in Bremen kritisch über Menschenrechtsverletzungen Israels äußern darf. Ich denke, das ist Teil unser im Grundgesetz garantierten Meinungsfreiheit. Die taz ist da anscheinend anderer Meinung. Claus Walischewski, Bremen

Polemisch verkürzt

„In Bremen wird nicht zensiert“,

taz nord vom 2. 5. 19

Wie kommt denn ein Rechtsanwalt in Wien dazu, von einem in Bremen geplanten Vortrag zu wissen? Die Information müsste er doch aus Bremen bekommen haben. Guter Journalismus wäre es gewesen, dieser Frage nachzugehen, sie zumindest aufzuwerfen. Aber was soll man von einem Redakteur erwarten, der schon den Vortragstitel polemisch verkürzt. Es ging gerade nicht um „Kritik an Israel“, sondern um Kritik an der Politik Israels. Und diese sollte nicht obrigkeitlich unterbunden werden.

Johannes Feest, taz.de

Vorfahrt für LKW

„E-Laster kriegen eine Spur“,

taz nord vom 3. 5. 19

Man könnte ja irgendwelche Tests mit LKWs machen, wenn man gleichzeitig den Bahnausbau nicht weiter torpediert. Dabei ist die Investition in die Schiene in Deutschland fast bei Null angelangt. Die Bahn lässt Strecken verfallen, die dann danach „ausgebaut“ werden – die Züge fahren aber danach nicht schneller. Echter Ausbau findet praktisch nicht statt. Stattdessen immer mehr LKW – gerade die mit den hohen Führerhäusern, die nach rechts vorne keine Sicht haben und daher reihenweise Radfahrer*innen überrollen. Innovativ wäre, die Direktsicht vorzuschreiben und zu fördern. Auf EU-Ebene ist das in Vorbereitung, aber Deutschland ist da Bremser und während Amsterdam und London vorausgehen, wird sich das in Deutschland erst ändern, wenn alle EU-Fristen verstrichen sind. Velofisch, taz.de