Der Revoluzzer

1. War einmal ein Revoluzzer, Im Zivilstand Lampenputzer, Ging im Revoluzzerschritt Mit den Revoluzzern mit.

2. Und er schrie: „Ich revolüzze!“ Und die Revoluzzermütze Schob er auf das linke Ohr, Kam sich höchst gefährlich vor.

3. Doch die Revoluzzer schritten Mitten in der Straßen Mitten, Wo er sonst unverdrutzt Alle Gaslaternen putzt.

4. Sie vom Boden zu entfernen, Rupft man die Gaslaternen Aus dem Straßenpflaster aus, Zwecks des Barrikadenbaus.

5. Aber unser Revoluzzer Schrie: „Ich bin der Lampenputzer Diesen guten Leuchtelichts. Bitte, bitte, tut ihm nichts!

6. Wenn wir ihn‘ das Licht ausdrehen, Kann kein Bürger nichts mehr sehen, Laßt die Lampen stehen, ich bitt! Denn sonst spiel ich nicht mehr mit!“

7. Doch die Revoluzzer lachten, Und die Gaslaternen krachten, Und der Lampenputzer schlich Fort und weinte bitterlich.

8. Dann ist er zu Haus geblieben Und hat dort ein Buch geschrieben: Nämlich wie man revoluzzt

Erich Mühsam