meinungsstark
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Gebärsüchtige Frauen

„Ausgelacht vom Frauenarzt“, taz vom 30. 4. 19

Nur Mut, liebe Mädels! Geschadet haben mir bei meiner Eileiter-Durchtrennung – mit 30, in einem Frankfurter Stadtkrankenhaus – höchstens die frauenfeindlichen Kommentare der Gebärsüchtigen im Bekanntenkreis: „Genitalverstümmelung!“ Ein Kinderspiel dagegen waren zuvor meine Gespräche mit meiner Frauenärztin und den beiden Klinikärzten: Verständnis für meinen Wunsch nach einem schwangerschaftslosen, unabhängigen, selbstbestimmten Leben; keine weiteren Rechtfertigungen oder Nachfragen; klein bisschen Flunkern („vielleicht gehe ich bald in die Entwicklungshilfe“). Ganz entspannt saß ich nach dem vierstündigen ambulanten Aufenthalt dann – taz lesend – in der Straßenbahn auf dem Weg nach Hause. Diese Entscheidung haben mein Partner und ich bis heute nicht bereut. Susanne Nowak, Frankfurt am Main

Unmündige Gebärmaschine

„Ausgelacht vom Frauenarzt“, taz vom 30. 4. 19

Wenn Ärzte jungen, kinderlosen Frauen eine Sterilisation verweigern, dann hat das meist seinen Ursprung in der tief verwurzelten Vorstellung von der Frau als unmündiger Gebärmaschine, die nicht selbstbestimmt ihr Leben planen kann. Ich habe mich vor 25 Jahren im Alter von 34 Jahren sterilisieren lassen. Meine Gynäkologin hatte überhaupt kein Problem damit. Ich war alleinerziehende Mutter eines Kindes, und die Krankenkasse zahlte den Eingriff. Mein Hausarzt aber sagte zu mir: „Sie wissen aber schon, dass Sie dann keine richtige Frau mehr sind?“ Ich habe den Eingriff nie bereut, den Hausarzt habe ich aber sofort gewechselt. M. C., Kassel

Schnell den Arzt wechseln

„Ausgelacht vom Frauenarzt“, taz vom 30. 4. 19

Ich selbst habe vom ersten Auftreten bis zum Anfang der Diagnostik von Endometriose fast 13 Jahre gebraucht, das lag aber weniger an meiner Frauenärztin als an der Tatsache, dass mir vom ersten Tag der Regel an vermittelt wurde, dass die Regel nun mal wehtut und ich das auszuhalten hätte. Auch bei der Diagnostik von anderen, ernsthaften Krankheiten (Hämophilie und Trombophilie) musste ich die Erfahrung machen, dass mir im Prinzip gesagt wurde, ich solle mich nicht so haben.

Ich kann Laura nur raten, den Gynäkologen schleunigst zu wechseln. Die Symptome, die sie beschreibt, sind mindestens so gravierend wie meine und mir wurde schließlich auch geholfen. Es kann ja nicht sein, dass man an mehreren Tagen jedes Monats vor Schmerzen nicht arbeiten kann, wie soll man so seinen Job behalten? M. K., Berlin

Kostenlose Wohnberatung

„Barrierefrei mit Butler“, taz vom 20./21. 4. 19

Besten Dank für den Artikel zur Arbeit der Wohnberatungsstellen. Dabei wurde ausschließlich auf ein Angebot in Bonn verwiesen, das Gebühren für die Beratung nimmt. Wohnberatung wird in NRW seit 1989 aktuell von 128 professionellen Wohnberatungsstellen kostenlos und unabhängig angeboten, auch in Bonn. Jahr für Jahr landesweit zehntausendfach in Anspruch genommen, ist sie sowohl für Rat suchende ältere Menschen und/oder Menschen mit Behinderung, Pflegebedürftigkeit, Demenz sowie ihre Angehörigen, aber auch präventiv von großer Bedeutung. Die Adressen finden Sie hier: www.koordination-wohnberatung-nrw.de. Susanne Tyll, Krefeld-Uerdingen