KLIMAWANDEL
: Steigende Wasserstände an der Ostsee

STRALSUND | Die Städte und Gemeinden an der Ostseeküste müssen sich bis zum Ende des Jahrhunderts auf einen Anstieg des Meeresspiegels um 70 bis 80 Zentimeter einstellen. Es bestehe zwar kein Grund zur Panik, wohl aber Handlungsbedarf, um auf die Veränderungen zu reagieren, sagte Marcus Reckermann vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht auf einer Konferenz in Stralsund. „Es ist problemlos möglich, in diesem Zeitraum entsprechende Strategien dagegenzusetzen, wenn man rechtzeitig reagiert“, sagte der Wissenschaftler. Spätestens in etwa 40 Jahren müssten jedoch die Deiche im Bereich der südlichen Ostsee nochmals entsprechend erhöht werden. Auch müssten Hafenanlagen an höhere Wasserstände angepasst werden. Längerfristig müsse aber auch darüber nachgedacht werden, bestimmte Flächen aufzugeben und dem Meer zu überlassen. Es sei nicht auszuschließen, dass der Klimawandel in 100 Jahren gestoppt werde und die Pegel der Meere wieder sänken. Nach Einschätzung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Warnemünde werden die Auswirkungen der Erderwärmung für die Ostsee aber weniger dramatisch ausfallen als zum Beispiel in Polarregionen. (dapd)