das wetter
: Blutiger Broiler

Nur noch selten werden die Gerichte der Hammerfester Kaltmamsell Gerlind Niflheim in der zeitgenössischen Gastronomie angeboten. Denn auch wenn man bei Niflheims Festtagsklassiker „Götterdämmerung im Krüllkuchen“ die ausgekochten und entbeinten Asen mit Pute ersetzt, dürfte das schwer verdauliche Mürbegebäck aus „Finger- und Zehennägeln der Toten“ kaum noch mit zeitgenössischen Geschmacksvorstellungen oder Hygienevorschriften in Einklang zu bringen sein. Auch die Mengenangaben der Kochbuch-Skaldin muten bisweilen fantastisch an. So empfiehlt der Runenstein von Hoitohoho für ein Schwarzwurst-Parfait die Zugabe des Blutes „aller Schlachten Midgards“ – für vier Personen oder einen Berserker. Nur der „Blutadler“, ein allerhöchstens rare gebratener Broiler, trägt noch heute Niflheims Handschrift.