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Digitaler Nachlass bei Facebook

Facebook will mithilfe von künstlicher Intelligenz die Profile von Verstorbenen finden und deren Anzeige verbessern. Freunde und Familie sollen zum Beispiel keine schmerzhaften Erinnerungen mehr an den Geburtstag eines Verstorbenen erhalten, teilte das Netzwerk mit. Es soll außerdem eine Sektion für Hommagen geben, in der Angehörige sich mit Posts und Fotos an die Verstorbenen erinnern können. (ap)

Lokaljournalismus für Flüchtlinge

In Hamburg können Flüchtlinge künftig Lokalnachrichten auch auf Arabisch und Persisch lesen. Am Mittwoch startete das Online-Nachrichtenportal Amal, Hamburg!.

Das Redaktionsteam bilden Nilab Langar aus Afghanistan, Ahmad Alrifaee aus Syrien und Omid Rezaee aus dem Iran. Alle waren in ihrer Heimat journalistisch tätig und sind nach Deutschland geflüchtet. Die Redaktion sitzt in Räumen des Hamburger Abendblatts.

Amal, Hamburg! ist eine Kooperation der Evangelischen Journalistenschule und der Körber-Stiftung. Bereits seit 2017 ist Amal, Berlin! online. (epd)

Fotojournalisten fordern Rechtssicherheit

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) beklagt seit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 Rechtsunsicherheit für Fotojournalisten. Es sei unklar, ob das bisher geltende Kunsturhebergesetz durch die DSGVO verdrängt werde. Die „Foto- und Filmfreiheit“ müsse „wiederhergestellt“ werden, heißt es in einer Mitteilung.

Der DJV befragte 200 Fotojournalisten, von denen 70 Prozent die DSGVO als negativ oder sehr negativ für den Fotojournalismus und die Fotografie ansehen. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Arbeitssituation seit der Einführung verschlechtert hat. Fast zwei Drittel der Befragten sagen: „Ich fotografiere/filme bestimmte Personen/Situationen etc. nicht mehr.“ Bei 79 Prozent der Befragten sorgt die Rechtsunsicherheit für ein mulmiges oder gar schlechtes Bauchgefühl bei der Arbeit.

Laut DJV-Bundesvorsitzendem Frank Überall zerstöre die Verordnung bei penibler Auslegung „den Fotojournalismus als Dokumentation der Zeitgeschichte“. Der Gesetzgeber sei aufgerufen, „so schnell und so gründlich wie möglich“ gegenzusteuern. (fsch)