Konsequentes Nein

Hilfeeinrichtungen zählen deutlich mehr Stalkingopfer. Weißer Ring: 81 Prozent der Täter sind Männer

„Ich weiß nicht, ob sich der Tatbestand erhöht hat, oder ob die Quote der Frauen, die sich gegen Stalking wehren, steigt“, sagt Sylvia Kalkowsky von der Frauenberatungsstelle Patchwork. Tatsache ist: Immer mehr Stalkingopfer melden sich bei Polizei oder Einrichtungen wie Patchwork, Weißer Ring oder der Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt, Pro Aktiv.

„Im Durchschnitt liegt die Dauer der Belästigung bei 28 Monaten“, weiß Kristina Erichsen- Kruse vom Weißen Ring. „Dabei sind 81 Prozent der Stalker Männer, überdurchschnittliche viele haben einen Hochschulabschluss.“ Und „grundsätzlich“, so die Polizei Hamburg, „kann jede Person als Stalkingopfer ausgewählt werden“.

„Wir führen Gespräche mit den Klienten und versuchen gemeinsam einen guten Weg zu finden“, erklärt Kalkowsky. „Wichtig ist dabei, dass alle Personen im Umfeld über den Stalker Bescheid wissen.“ Doch da liege oftmals das Problem: Die Frauen schämten sich, „obwohl es ihnen nicht peinlich sein muss“. Oberstes Ziel sollte es sein, dass der Stalker das Interesse verliert – also nicht reagieren auf Briefe, SMS oder Anrufe oder nicht selbstbestellte Warensendungen entgegennehmen.

Keinesfalls solle sich die oder der Stalkinggeschädigte auf Diskussionen einlassen. „Es gibt keine letzten klärenden Gespräche, es gibt nur das letzte Wort“, bringt Erichsen-Kruse es auf den Punkt: „Nein!“ AG

Patchwork – Beratung für Frauen: ☎ 38 61 08 43, Handy-Notruf rund um die Uhr: ☎ 0171/633 25 03; Weißer Ring: ☎ 251 76 80; Pro-Aktiv – Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt: ☎ 41 30 70 80