Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Reichlich Bärlauch im Plänterwald eingeheimst haben wir schon, und es gibt noch mehr „Essbare Blätter und Blüten“. Aber wie die erkennen? Am Samstag können Familien beim gleichnamigen Workshop im Britzer Garten ebensolche ausfindig machen. Zusammen mit Kathrin Scheurich vom Freilandlabor Britz streifen sie ab 14 Uhr über das zartknospende Gelände und erfreuen sich an den Gaumenfreuden der Natur. Bis 16 Uhr sind die Blüten von den Wiesen, die zarten Blätter von den Salatbäumen geerntet und zu köstlicher Kräuterbutter verarbeitet (www.freilandlabor-britz.de, Erwachsene 2 €, Kinder 1 €, ab 8, Treff: Umweltbildungszentrum).
Normalerweise ist in Ausstellungen das Fotografieren strengstens verboten. In der Berlinischen Galerie müssen wir unsere Fotos nicht heimlich durchs Knopfloch schießen, sondern sollen ausdrücklich öffentlich und unter Anleitung des Museumspersonals auf den Auslöser drücken. Beim „Kunstsonntag“ erhalten Familien um 11 Uhr zunächst eine Einführung in den Umgang mit der Spiegelreflexkamera. Mit der Technik bekommen sie einen neuen Blick auf die Werke der Dauerausstellung und können eigene Fotoserien kreieren, in denen sie entweder thematisch zusammenhängende Einzelfotografien vereinen oder Geschichten erzählen und Zeitverläufe dokumentieren. Erlaubt ist, was gefällt, und das darf auf dem mitgebrachten USB-Stick zur weiteren Verarbeitung mit nach Hause genommen werden (ab 8, Anmeldung über www.jugend-im-museum.de, 18 € pro Person).
Und wenn man so auf den Geschmack gekommen ist, will man vielleicht nicht immer nur „so draufhalten“, sondern sich eingehender mit dem Thema Fotografie beschäftigen. Der englische Fotograf Henry Carroll hat für diesen Fall ein wunderbares Buch verfasst: „So machst du richtig coole Fotos – 20 Beispiele inspiriert von berühmten Fotografen“. Er erklärt, was an den 20 ausgesuchten Fotos das Besondere ist, und fordert die Kids zum eigenständigen Nachahmen auf: „Sieh Dinge anders“, „Erzähl Geschichten“, „Führe in die Irre“, „Sei unappetitlich“ gehören zu den 20 „Aufgaben“, die Kinder mit Freude erledigen. Er gibt oft augenzwinkernde Zusatztipps, streut knapp und für Kinder bestens nachvollziehbar Basiswissen zu Bildaufbau, Licht sowie Kamera- und Objektivarten ein. Eine kurze Geschichte über die Fotografie führt vor Augen, dass es vor nicht allzu langer Zeit tagelang dauerte, bis man ein Foto zu Gesicht bekam, und ruft ungläubiges Erstaunen hervor (Laurence King Verlag, Berlin 2019, 64 Seiten, 12,90 €, ab 8).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen