„Wie Robin Hood“

La Strada und die Sache mit dem Hut: „Drie naakte Mannen“ erklären, wie das Geld hinein kommt

taz: Viele Künstler sprechen nicht gerne über Geld und Gagen. Gehören Sie auch dazu?

Drie naakte Mannen: Wir sprechen viel darüber. Zum einen haben wir keines. Und zum anderen haben wir eine Nacht lang diskutiert, ob wir, wie es bei La Strada üblich ist, nach der Vorstellung einen Hut aufstellen wollen. Wir haben das noch nie gemacht.

Ist es Ihnen unangenehm, „auf den Hut“ zu spielen?

Es ist die Art, wie um Geld gebeten wird. Oft ist es irritierend oder rüde. Und dann kann man es nicht mit der Kunst zusammenbringen. Und wir wollen das Publikum auf keinen Fall zu etwas zwingen.

Nur von Beifall können Sie aber auch nicht leben.

Wir leben nur von Liebe und Luft. Nein – wir bekommen ein bisschen etwas bei den großen Festivals. Das ist ein bisschen wie bei Robin Hood. Von den Großen nehmen und den Kleinen geben.

Stellen Sie sich einen Klempner vor, dem es peinlich ist, eine Rechnung zu stellen. Warum sind Sie also so zurückhaltend?

Diese Sache mit dem Geld kann einfach leicht zu Problemen führen. Für uns ist es zum Beispiel schwierig, dass sich so viele Leute auf die Straße stellen, die schlechtes Theater machen, aber dringend Geld brauchen. Deshalb ist der Ruf des Straßentheaters so schlecht.

Trotzdem haben Sie sich schließlich durchgerungen, hier Geld zu sammeln.

Ja. Wir werden eine Art Briefkasten aufstellen, der Danke sagt. Denn eines haben wir vorhin nicht gesagt: Wir haben uns gerade ein Auto gekauft, um unseren Wagen zu ziehen. Interview: grä

Die Drie naakte Mannen sind bei „La Strada“ zu sehen: Fr 18.45 und 20.30 Uhr Wasserweg, Sa 12.30 Uhr Martinianleger, 18 Uhr Wasserweg, So 16 und 17.45 Uhr Wasserweg