Neues Fleisch-Label startet

Supermärkte preschen vor

Verpackungen für Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch werden in vielen Supermärkten ab dem heutigen Montag einheitlich gekennzeichnet. So wollen es Edeka, Rewe, Aldi und Lidl den Verbrauchern erleichtern, sich über die Haltungsbedingungen von Schlachttieren zu informieren. Das neue Logo mit der Aufschrift „Haltungsform“ soll Kunden Aufschluss geben, wie die Tiere gelebt haben – mit vier Stufen. Damit kommt der Handel dem von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) geplanten staatlichen Label zuvor, das ab 2020 bessere Tierwohl-Bedingungen anzeigen soll.

Die erste Stufe des neuen Labels, „Stallhaltung“, entspricht nur den gesetzlichen Anforderungen. Fleisch der Stufe 2 – „Stallhaltung plus“ – sichert Tieren unter anderem mindestens zehn Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial. Stufe 3 namens „Außenklima“ garantiert Tieren noch mehr Platz und Frischluft-Kontakt. Bei Stufe 4 („Premium“) haben sie außerdem Auslaufmöglichkeiten im Freien. Auch Biofleisch soll in diese Stufe eingeordnet werden.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisierte die Kennzeichnung als „Mogelpackung“. Laut Foodwatch-Experte Matthias Wolfschmidt geht es dort nur um formale Haltungsbedingungen. „Das garantiert nicht, dass es den Tieren gut geht.“ (dpa)