Bootsunglück doch kein Unfall?

QUITO dpa ■ Nach dem Bootsunglück mit vermutlich 104 Toten vor der Küste Kolumbiens hat einer der neun Überlebenden schwere Vorwürfe gegen die Menschenschlepper erhoben. Die vier Männer hätten am Samstag vor einer Woche auf hoher See von den Flüchtlingen aus Ecuador zunächst 2.000 US-Dollar (1.600 Euro) als letzte Rate der vereinbarten Summe für die illegale Einreise in die USA pro Passagier verlangt. Dann hätten sie Feuer gelegt, berichteten nationale Medien am Donnerstag unter Berufung auf den 28 Jahre alten Pedro Antonio Díaz. Danach seien die Männer mit einem Beiboot entkommen. Die Suche nach Überlebenden blieb bis gestern Vormittag erfolglos. Die anderen Überlebenden hatten berichtet, das mit 113 Flüchtlingen völlig überladene Boot sei durch eine große Welle vollgeschlagen und gesunken.