Vermittlungsgespräche gescheitert

STANDORTDEBAKEL Der Streit zwischen Hamburg und Husum um die Ausrichtung der Windenergie-Messe 2014 schwelt seit mehr als einem Jahr. Nun wird es wahrscheinlich in zwei Jahren zwei Messen geben

„Das ist kein guter Tag für die norddeutsche Zusammenarbeit“

REINHARD MEYER, SPD

Im Standortstreit zwischen Hamburg und Husum um die Windenergiemesse sind die Vermittlungsgespräche gescheitert. Das gaben das Kieler Wirtschaftsministerium und der von Schleswig-Holstein und Hamburg beauftragte Mediator, UVNord-Präsident Uli Wachholtz, am Sonntag bekannt. Damit gehe Kiel davon aus, dass 2014 nicht nur in Husum, sondern auch in Hamburg eine Windmesse stattfinde, sagte der Kieler Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD).

Meyer bedauerte, dass die Gespräche gescheitert seien. Es habe ein Einigungsvorschlag auf dem Tisch gelegen, der eine sehr weitgehende Kooperation vorsah. Für diese Einigung wäre Husum auch bereit gewesen, bis an die Schmerzgrenze zu gehen. Die Messe Hamburg sei aber am Ende nicht zu diesem Kompromiss bereit. „Das ist kein guter Tag für die norddeutsche Zusammenarbeit“, sagte der Minister. Der Hamburger Senatssprecher Christoph Holstein sagte: „Wir setzen weiter darauf, dass man in Gesprächen zu einer Lösung kommt. Über die Ausrichtung von Messen entscheiden die Unternehmen, nicht die Politik.“

Die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) bedauert das Scheitern. „Wir hatten bis zuletzt gehofft, dass es zu einer Einigung kommen würde“, erklärte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe.

Die Husumer veranstalten ihre Messe seit 23 Jahren. Die Hamburger Ankündigung, eine Messe mit dem gleichen Thema zum gleichen Zeitpunkt abzuhalten, hatte bereits zu Zeiten der schwarz-gelben Regierung in Kiel zu Verstimmungen zwischen beiden Ländern geführt. Am Freitag war der Streit durch eine Plakataktion angeheizt worden. „See you in Hamburg“ – mit diesem Spruch warb die Hamburger Messe in Husum.  (dpa)