Afrikanische Fußballmeisterschaft in der Pauliner Marsch

Beim 2:1 im Spiel Togo gegen Algerien ist der DJ noch ausgeflippt, den Schlusspfiff hat er dann gar nicht mehr mitgekriegt – Sonntagnachmittag, Pauliner Marsch: „African Football Cup 2005“. Dreizehn afrikanische Nationalitäten, alle aus Bremen. Im Finale: Polopos (Cap Verde, Angola und Mozambique) gegen Nigeria. Gleich an mehreren Ständen sind schwere Lautsprecher-Anlagen aufgebaut, einige kleinere Gruppen haben ihre eigenen Musikinstrumente mitgebracht, es gibt allerhand afrikanische Speisen – die Pauliner Marsch in schwarzer Hand. Bis auf die auffallend zahlreichen blonden Frauen, die zwischen den Schwarzen standen, Ehefrauen, Freundinnen. Auch ein chinesisches Pärchen hat sich unter die panafrikanische Gemeinde gemischt, ein Informatiker, der bei weniger prominenten Gelegenheiten mit einigen der Afrikanern in der Pauliner Marsch spielt. Aus der ganzen Region sind die Spieler für die entscheidende letzte Runde zur Verstärkung der „echten“ Bremer AfrikanerInnen herbeigeeilt. Die kulturelle Differenz zwischen Togo gegen Algerien wird auf dem Spielfeld nach dem 4:1 erst richtig deutlich: Die Togolesen, die anfangs nicht gut aussehen, weil sie im Mannschaftsspiel auf dem Feld unterlegen sind, können deutlich besser mit dem Ball zaubern – und treffen. Wohingegen die Algerier sich immer wieder bis zum Tor vorkämpfen, dort aber den Ball auch ohne Not abgeben und sogar einen Elfmeter über die Latte heben. Oder den Ball dem überragenden Togoer Torwart Koffi Afala in die Arme schießen. Nach 70 Minuten scheint das Ergebnis sicher, die Algerier werden etwas müde in ihrem Ansturm. Jetzt beginnen die Togolesen, mit ihren Ballkünsten auf Zeit zu spielen. Das 5:1 ist denn auch eher das Ergebnis eines kleinen Tänzchens mit dem Ball als eines Schusses. Das Ergebnis des Finale, Nigeria (grün) gegen Polopos (gelb) stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. kawe / F.: Johanna Ahlert