Biwak im Wohnzimmer

Kanadischer Rentner aus Schneekugel befreit

Der kanadische Winter ist bekanntlich lang, dunkel und schneereich. Frostempfindliche Zeitgenossen entfliehen deswegen in wärmere Gefilde, und sogar manch winterharter Kanadier verbringt die eisige Jahreszeit in den eigenen vier Wänden. Allerdings nicht immer ganz freiwillig, wie AFP gestern aus Ottawa berichtete. Als die Nachbarn eines Mannes im Rentenalter jüngst aus dem Urlaub in die Hauptstadt zurückkehrten, fanden sie das Haus des zurückgezogen lebenden Seniors unter einer unberührten, meterhohen Schneedecke vor. Die herbeigerufene Polizei fand ebenfalls weder Lebenszeichen unter dem Winterzauber noch Spuren des Mannes im Schnee. Ein Bagger musste schließlich zum Einsatz kommen, um einen Zugang zum Haus zu schaufeln. Im Inneren der Schneekugel fand man den daheim Verschollenen jedoch wohlbehalten und lebendig vor. Nach alter Pioniermanier war der eingeschneite Oldtimer dem Vorbild großer Polarforscher gefolgt und hatte sich nur von Konserven ernährt, die er zudem rationiert hatte. Ob der hartgesottene Rentner bei seiner immerhin mehrere Wochen dauernden Eigenheim-Expedition auch die sagenumwobene Nordwestpassage zwischen Wohn- und Schlafzimmer entdeckt hat, wurde nicht bekannt.