VORMERKEN: Ein Kämpfer für das Figürliche gegen die Vormacht der Abstrakten Expressionisten
Heute ist so etwas ja kaum noch vorstellbar, aber es gab mal eine Zeit, zu der man als Maler in der Kunstwelt für kräftigen Wirbel sorgen konnte, wenn man es wagte, seine Leinwände mit Menschen, Häusern oder Autos zu füllen. Besonders in den USA hatte der Abstrakte Expressionismus der Nachkriegsjahre eine ästhetische Vormachtstellung inne, gegen die sich die Anhänger des Konkreten nur schwer behaupten konnten. Der Amerikaner R. B. Kitaj, der während der Sechziger in England lebte, war einer der wichtigsten Vertreter der britischen Pop-Art und zählt neben seinen Künstlerfreunden wie Lucian Freud oder David Hockney zu den Wegbereitern einer Renaissance der figürlichen Malerei. Am Donnerstag eröffnet im Jüdischen Museum die Ausstellung „R. B. Kitaj (1932–2007). Obsessionen“, die erste große Retrospektive seit dem Tod des Künstlers, der sich in seinem späteren Werk stark mit seiner jüdischen Identität auseinandergesetzt hat. Für das Konzept seiner Kunst wählte Kitaj daher den Begriff der „diasporistischen Malerei“. TCB
■ „R. B. Kitaj (1932–2007). Obsessionen“: Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14. Eröffnung Donnerstag, 19 Uhr. 4/2 Euro. Bis 27. Januar 2013
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