Weiss setzt auf CDU

Kulturstaatsministerin appelliert an den nächsten Bundestag, Geldblockade für Schlossplatz aufzuheben

Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hat an den neuen Bundestag appelliert, die Finanzierungsblockade für das künftige Berliner Schlossareal aufzuheben. Hintergrund ist eine neue Machbarkeitsstudie, die morgen vorgestellt werden soll. Diese empfiehlt nach dem Abriss des Palasts der Republik, der Ende dieses Jahres beginnen soll, als „optimale Realisierungsoption“ einen „Gebäudekomplex mit Humboldt-Forum und ergänzender privater Nutzung“.

Weiss fühle sich in der Überzeugung, „dass allein das Humboldt-Forum diesem herausgehobenen Ort seine Prägung geben kann, außerordentlich gestärkt“. Sie rief den Bundestag, der am 18. September neu gewählt werden soll, dazu auf, „die großen Chancen zu erkennen, die in der Errichtung eines Humboldt-Forums liegen“. Hintergrund ist, dass unter einer möglichen CDU-FDP-Koalition in der kommenden Legislaturperiode Weiss ihr Amt verliert.

Laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung sollen auf dem Schlossareal neben den Staatlichen Museen zu Berlin, den wissenschaftshistorischen Sammlungen der Humboldt-Universität und der Zentral- und Landesbibliothek ein Luxushotel sowie eine Tiefgarage untergebracht werden. Die Gutachter rechnen demnach mit Baukosten zwischen gut 500 Millionen und fast 800 Millionen Euro.

Bis 1950 stand auf dem Gelände die im Krieg schwer beschädigte Hohenzollernresidenz. An ihrem Platz steht heute der Palast der Republik, der unter anderem Sitz der DDR-Volkskammer war. Die Ruine wird dieses Jahr unter dem Namen „Volkspalast“ wohl letztmalig für kulturelle Veranstaltungen genutzt und soll im Herbst abgerissen werden. Ein Neubau mit Schlossfassade soll sie ersetzen. DPA