leserInnenbriefe
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Ein Ablenkungsmanöver

„Jugendhaus vor dem Aus“,

taz Bremen vom 8. 2. 19

Leider verdeckt die aktuelle Mangelsituation den realen Skandal, der hinter dem Konflikt steckt. Die Sozialdeputation hat vor gut einem Jahr die Richtlinie für die offene Kinder- und Jugendarbeit geändert, indem sie die Regelungen für die Kinder gestrichen hat. Als Begründung wurde angegeben, dass nun ja die Bildungssenatorin zuständig sei. Der Trick der Sozialdeputierten und des Ressorts besteht darin, dass sie die Budgetanteile des kinderbezogenen Teils nicht herausgelöst und an das Bildungsressort weitergegeben haben. Offene Arbeit mit Kindern ist jetzt budget- und richtlinienlos und niemand ist mehr zuständig. Vor dem Hintergrund sind die Stellungnahmen der Senatorin und von Klaus Möhle ein reines Ablenkungsmanöver vom eigenen politischen Versagen. Eine zweite Entwicklung hat zur Zuspitzung des Konflikts beigetragen. Es haben sowohl Träger der Jugendarbeit als auch solche, die Maßnahmen mit Schwerpunkt Kinder durchführen, wesentlich höhere Anträge als in den Vorjahren gestellt. Teilweise sind sie auch neu in diesen Bereich gekommen, vorher wurden sie durch andere Quellen finanziert. Das hat die ganze Situation jetzt zum Überlaufen gebracht. Unbeschadet von diesen Sachverhalten bleibt, dass die Mittel für Kinder- und Jugendarbeit nicht ausreichen.

Helmut Zachau, Bremen

Bremen würde attraktiver

„Ein guter Einstieg ist viel wert“,

taz Bremen vom 1. 2. 19

Der Freifahrtschein für Süchtige und Arme würde nicht nur der Stigmatisierung dieser Gruppen entgegenwirken, sondern Bremen viel Geld einsparen. Sind doch große Teile von Polizei, Justiz und Strafvollzug mit dem Delik der „Beförderungserschleichung“ belastet, das z. T. härter bestraft wird als Diebstahl. Völlig unverständlich sind die Vorbehalte der Handelskammer. Ein fahrscheinloser ÖVP würde Bremen noch einmal deutlich attraktiver machen.

Joachim Streicher, Piratenpartei Bremen