„Dem Himmel näher“

Iserbrooker Kirchturm wird Kletterwand

■ 26, Jugendmitarbeiter der Gemeinde Sülldorf-Iserbrook, setzt sich seit Jahren – nun erfolgreich – für die Kletterwand ein.

taz: Herr Schöpe, Sie eröffnen heute eine Kletterwand am Kirchturm der Martin-Luther-Kirche. Versuchen Sie, der Jugend die Kirche schmackhaft zu machen?

Oliver Schöpe: Die Kletterwand ist kein Akt der Verzweiflung, ganz im Gegenteil. Unsere Gemeinde ist modern und aufgeschlossen, unter anderem eben in der Jugendarbeit. Viele, die von der Aktion gehört haben, sagen: „Ihr baut eine Kletterwand am Kirchturm? Ah ja, das passt zu euch.“

Aber warum ausgerechnet ein Kirchturm?

Klettern bedeutet, gehalten und gestützt zu werden. Das kann man auch auf die Kirche und den Glauben übertragen. Außerdem hat es uns gereizt, dem Himmel über dem Kirchturm etwas näherzukommen – im übertragenen Sinne.

Gab es viel Protest gegen die Aktion?

Nein, die Gemeinde hat die Idee sogar sehr positiv aufgenommen. Das war schon 2005 so, als wir das erste Mal den Vorschlag für eine Kletterwand gemacht haben. Damals fehlte uns aber ein geeigneter Ort. Nach der Fusion der Gemeinden Sülldorf und Iserbrook haben wir dann endlich einen passenden Kirchturm gefunden. Im Übrigen sind die Klettergriffe backsteinfarbend und nicht bunt. Das Erscheinungsbild der Kirche wird also nicht gestört.

Und wie ist es mit der Nutzung: Wer darf wann hoch?

Das Angebot ist vor allem für Konfirmanden und Jugendgruppen in unserer Gemeinde gedacht. Die Klettergruppe nutzt die Wand einmal wöchentlich. Aber wir planen, den Parcours an manchen Samstagen auch für alle anderen zu öffnen. Informationen dazu geben wir noch bekannt.  INTERVIEW: KOL

Einweihung: 16 Uhr, Martin-Luther-Kirche, Iserbrook