Kieler Kabinett vertagt Hafenschlick-Entscheidung

MODDER Schleswig-Holstein hat die Zustimmung, Schlick verklappen zu lassen, erst mal vertagt

Das Kieler Kabinett hat die Zustimmung, 600.000 Kubikmeter Hamburger Hafenschlick vor Schleswig-Holsteins Küsten verklappen zu lassen, erst einmal vertagt. Der Sprecher der Landesregierung, Carsten Maltzan, wies Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang wegen des Streits mit Hamburg über den künftigen Standort der internationalen Windenergiemesse zurück: „Das ist keine Erpressung und kein Junktim.“ Hamburg will die seit 23 Jahren in Husum angesiedelte Windenergiemesse in die Hansestadt holen, Einigungsgespräche waren am Sonntag gescheitert.

Eigentlich wollte sich das Kabinett in Kiel am vergangenen Dienstag mit dem Hamburger Hafenschlick befassen. Laut Schleswig-Holsteinischer Landeszeitung soll der Handel schon intern ausgemacht gewesen sein.

Eine rasche Lösung ist aus Sicht Hamburgs nötig. Die Zufahrten zu den Containerterminals am Köhlbrand im Hamburger Hafen müssten dringend ausgebaggert werden, sonst könnten große Schiffe die Liegeplätze bald nicht mehr ansteuern.

Hamburg soll bereit sein, im Gegenzug für das Verklappen des Hafenschlicks vor Helgoland mehr als eine Million Euro an eine neue Naturschutzstiftung für das Wattenmeer zu zahlen. Ursprünglich hatte Hamburg den Schlick nahe Brunsbüttel in die Elbe ablassen wollen.

Laut einer Ministeriumssprecherin müssen offene Fragen geklärt werden, bevor das Kabinett in Kiel sich erneut mit dem Thema befassen werde.  (dpa)