In und aus allen Richtungen

WELT-POP Einst spielte Stef Kamil Carlsen bei den legendären Indierockern „dEUS“. Mit seiner Band „Zita Swoon“ betreibt er seitdem kulturellen Nomadismus in alle Richtungen

Wenn „Zita Swoon“ eine Heimat haben, dann ist es jene Welt hinter allen Grenzen

VON ROBERT MATTHIES

Der Schatten von „dEUS“ ist lang. Schon seit 13 Jahren spielt Stef Kamil Carlsen nicht mehr bei den legendären belgischen Indierockern. Neun Alben hat seine siebenköpfige Band „Zita Swoon“ seitdem veröffentlicht und darauf ihren ganz eigenen Stil entwickelt: Seit dem Erstling „Music Inspired By Sunrise, A Film By F. W. Murnau“ von 1997 ging es über Soundtracks, Folk, Blues und 80er-Disco bis zum introspektiv-melancholischen „A Song About Girls“. An „dEUS“ erinnert da nicht viel. Wenn man von der Bandbreite der integrierten Einflüsse mal absieht.

Als „kulturelle Nomaden“ bezeichnen sich die sieben Belgier denn auch, und tatsächlich lässt sich das, was sich der umtriebige Carlsen und seine MitstreiterInnen einfallen lassen, als eine globalisierte Variante von Popmusik bezeichnen. Wenn „Zita Swoon“ eine Heimat haben, dann ist es jene Welt hinter allen Grenzen.

Aber nicht nur in Sachen Musik gilt es beständig neues Gebiet zu erobern. Auch die Darbietung hinkt nicht hinterher. Mit einem Tanz-Ensemble ging es das letzte Mal auf Tour. Diesmal gibt es wieder etwas Besonderes. „A Band In A Box“, lautet das Motto: Die Band spielt ihre wilde Mischung aus Rock, Chanson, Funk, Soul und dem, was einst World Music hieß, von einer Center Stage in alle bekannten Richtungen. Und zwei, drei mehr.

■ Fr, 23. 10., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36