SOUNDTRACK

Musik kann ja auf ganz verschiedene Arten wehtun: weil sie so schlecht ist, weil die besungenen Gedanken schmerzen, weil das Herz an den übermittelten Gefühlen leidet. Und sie kann ganz schlicht im Ohr wehtun. Weil sie so fürchterlich laut ist, dass einem noch Stunden später das Trommelfell piept. Alec Empire kennt alle Wege wehzutun. „Riot sounds produce riots“ hieß die Devise Mitte der 90er, als seine Ex-Krawallkombo „Atari Teenage Riot“ 1995 mit „Delete Yourself“ die letztgültige Bestimmung von Elektropunk lieferte: aggressive linksradikal-anarchistische Botschaften, herausgeschrien zu viel zu schnellem und ohrenbetäubendem Lärm irgendwo zwischen Punk, Avantgarde und Techno. Paradoxerweise geht Herr Empire zugleich den anderen, schmerzvermeidenden Weg: 2006 schrieb er den Song „Make ’Em Bleed“ für den Antigewaltfernsehspot von Boxweltmeister Nikolai Walujew. Do, 22. 10., 21 Uhr, Logo, Grindelallee 5 MATT