MEDIENTICKER

Angela Merkel (55), Bundeskanzlerin, hat neben der Absetzung von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender noch ein weiteres medienpolitisches Ziel. Sie möchte dem sogenannten SPD-Medienimperium an den Kragen. Die „wirtschaftlichen Beteiligungen von Parteien an Rundfunksendern, Zeitungsverlagen und anderen meinungsbildenden Medienunternehmen“ sollten auf den Prüfstand, zitiert die Financial Times Deutschland aus einem Entwurf zum Koalitionsvertrag. Die SPD ist über ihre Medienholding DDVG Minderheitsgesellschafter bei diversen regionalen Zeitungsverlagen und der Frankfurter Rundschau. Über diese Presse-Beteiligungen hält die DDVG auch indirekt Anteile an privaten Radiosendern. Die DDVG betont stets, sie übe keinen inhaltlichen Einfluss auf die Titel aus, sondern wolle nur für die Partei Geld verdienen. 2007 kamen zum Beispiel 11,4 Millionen Euro bei der SPD an, 2009 werden es noch rund 9 Millionen sein. Ganz taufrisch ist das CDU-Projekt allerdings nicht. Doch anders als im Fall Brender spielen hier aber immerhin Guido Westerwelle (57) und seine FDP mit. (taz, epd)