UNTERM STRICH

Der Schweizer Regisseur Christoph Marthaler ist mit dem Kulturpreis des Kantons Zürich geehrt worden. Die am Dienstagabend verliehene Auszeichnung ist mit 50.000 Franken, heutzutage gerade mal 33.000 Euro dotiert. Der 1951 geborene Marthaler sei ein „hervorragender und stilbildender Theater- und Opernregisseur, der internationale Anerkennung genießt“, hieß es in der Laudatio.

Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Ehrung: Der Publizist Roger de Weck erinnerte in seiner Rede auch an die Auseinandersetzungen, die 2004 zum Weggang des damaligen Intendanten des Zürcher Schauspielhauses führten. Kritiker, sagte de Weck, hätten sich damals mit dem Schlagwort „Unterhosentheater“ begnügt. Dabei hätten sie an Marthalers Kunst und Persönlichkeit das Poetisch-Störrische übersehen – „die urschweizerische Form der Anarchie“.

Nach Engagements in Basel und Hamburg wurde Marthaler im Jahr 2000 künstlerischer Direktor des Zürcher Schauspielhauses, das er 2004 nach Streitigkeiten mit dem Verwaltungsrat wieder verließ. Während seiner Intendanz wurde das Schauspielhaus von der Zeitschrift „Theater heute“ zweimal zum Theater des Jahres gewählt.

Auch interessant: In Halle ist am Mittwoch der zehnte und letzte Band der sogenannten Pfarrerbücher der Kirchenprovinz Sachsen vorgestellt worden. Das Verzeichnis mit Kurzbiografien aller Pfarrer der Kirchenprovinz von der Reformation bis 1982 sei ein „Meilenstein“, sagte Altbischof Axel Noack bei der Präsentation.

Die Bände sollen vor allem ein Hilfsmittel bei Studien zur Sozial- und Kirchengeschichte, bei der Erarbeitung von Orts- und Kirchenchroniken sowie für familiengeschichtliche Forschungen sein, hieß es. Nach Angaben des Herausgebers, des Provinzsächsischen Pfarrvereins, hat der Verein mit der Zusammenstellung der biografischen Angaben bereits um 1925 begonnen. Die zehnbändige Ausgabe umfasst nun rund 5.000 Seiten.