DIE KLEINE WORTKUNDE

Schwarz-Gelb verdunkelt Schulden im Schattenhaushalt und schafft Schon-Vermögen.Ihr Geld reicht nicht, Sie haben ohnehin schon Schulden, dürfen keinesfalls noch mehr machen, haben aber jede Menge Geldgeschenke versprochen? Verzweifeln Sie nicht, basteln Sie sich einen Schattenhaushalt. Damit, so macht Schwarz-Gelb es vor, lassen sich an der gerade eingerichteten Schuldenbremse vorbei prima 50 bis 60 Milliarden Euro für die Löcher bei den Sozialversicherungen lockermachen – und der Sonderfonds taucht im Finanzhaushalt noch nicht mal auf. Sonst wäre der Haushalt nur noch ein Schatten seiner selbst – und Guido Westerwelle samt seiner Steuersenkversprechungen auch. Und: Die Schulden im Schatten sieht man nicht. Genug Wortspiele, hin zur Wortkunde.

Unter Haushalt kann jeder, der schon mal ein Ei gebraten hat, sich etwas vorstellen. Und so ein Ei will auch finanziert werden. Dasselbe gilt für den Bundeshaushalt, der so was wie das gesammelte Haushaltsgeld und die Übersicht darüber ist. Auf diesen Haushalt fällt nun ein Schatten, der bekanntermaßen größer ist als das Eigentliche. Und gerne mal böse.

Zumindest nach der Archetypen-Lehre von C. G. Jung. Der Schatten verkörpert demnach die negativen, sozial unerwünschten Züge des Ichs. Und dass all diese gesellschaftsfeindlichen Tendenzen ins Unterbewusste verbannt werden, rächt sich sehr. Dabei sei das alles doch „transparent“, verteidigt sich Schwarz-Gelb. Ja, Schatten sind ganz schön transparent, aber irgendwie auch eine Luftnummer.

Erfunden hat sie Schattenminister Theo Waigel zur Finanzierung der deutschen Einheit. Er bevorzugte allerdings den Begriff Sondervermögen, wobei das Besondere darin besteht, dass es kein Vermögen gibt. Ähnlich hübsch, wenn auch anders ist der Begriff Schonvermögen. Darum hat sich Schwarz-Gelb ja auch gerade gekümmert. DAZ