Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Was tun, wenn die Winterferien nicht im Skigebiet oder an feinem Sandstrand verbracht werden, sondern im grisselig grauen Berlin? Klarer Fall: Museum, Theater, Badewanne. Es müssen ja auch nicht gleich die dreitägigen Workshops sein, schön mal zwei Stunden raus und dann wieder aufs Sofa. Da kann man in Ruhe über Freundschaften nachdenken. Und wie die im Bild dargestellt werden kann. Beim Workshop „Freundschaften“ im Hamburger Bahnhof beschäftigen sich Kids im Alter von 6 bis 12 am Sonntag um 12 Uhr zudem mit der Frage, was die Art und Weise, wie eine Freundschaft im Bild dargestellt wird, über sie aussagt. Zu Rate ziehen sie dafür Bilder des Expressionisten und Brücke-Künstlers Otto Mueller, der mit vielen Malern befreundet war und dies in zahlreichen Porträts dokumentierte. Außerdem binden die Teilnehmer*innen ein Heft, in das sie Porträts ihrer Freundinnen und Freunde malen, skizzieren, kleben können. Noch weniger greifbar als Freundschaft sind Träume. Im Workshop „Hirngespinste und Luftschlösser“ geht es am Samstag um 14 Uhr in der Sammlung Scherf Gerstenberg um die wundersamen Dinge, die vor sich gehen, wenn wir schlafen. Die Bilder, zu denen sich Künstler wie René Magritte, Salvador Dalí oder Max Ernst von ihren Träumen haben inspirieren lassen, zeigen seltsame Mischwesen oder schwebende Gegenstände in absurden Zusammenhängen. Kinder zwischen 6 und 12 überlegen, was sie gern in ihren Träumen erleben würden, oder versuchen, ihre Träume in Collagen, die sie aus Fotos und sonstigen Materialien herstellen, sichtbar zu machen (beide Veranstaltungen 9 €, Anmeldung erforderlich, www.smb.museum).
Theater dann im Glaspalast auf dem Pfefferberg, wo das Hexenberg Ensemble im Februar die Märchensaison lebendig hält. Wie immer sind die „Grimmis“ ein wenig eingedampft, pro einstündiger Vorstellung gibt es zwei Märchen zu sehen. Die werden mal humorvoller, mal blutrünstiger, mal klabaukiger, mal stiller von zwei Schauspieler*innen vorgeführt. Am Samstag gibt es für Kinder ab vier Jahren um 15.30 Uhr „Rumpelstilzchen“ und „Schneewittchen“ im Doppelpack und am Sonntag um 15.30 „Dornröschen“ zusammen mit „Rapunzel“. Um 17 Uhr „Gevatter Tod“ und „Aschenbrödel“ (www.hexenberg-ensemble.de, 939 35 85 55, Kinder 7 €, Erwachsene 14 €, Familie 18 €).
Die Termine für die Badewanne müssen familienintern vergeben werden, eventuell seltsame Duftaroma-Vorlieben wie „Fizzy Prosecco-Party“ oder „Glückliche Auszeit“ sind stillschweigend hinzunehmen.
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