Messianische Herausforderung

Der Hamburger SV hat sich in dieser Woche wieder einmal gefeiert. Mangels ruhmreicher Gegenwart erinnert man sich in diesen Tagen nur allzu gern an Erfolge in der Vergangenheit. Solche hat Günter Netzer in seiner Zeit als Manager (1978–86) regelmäßig organisiert. Dafür wurde er am Donnerstag auf dem „Walk of Fame des HSV“ vor dem Stadion mit einem Fußabdruck geehrt. Wie gut, dass der HSV Menschen wie Andreas Maske in seinem Umfeld hat. Der wohlhabende Honorarkonsul von Paraguay hat den Ruhmesweg spendiert und sorgt damit regelmäßig für Partylaune auch in Zeiten, in denen es nichts zu feiern gibt. Auf dem Walk of Fame wird dereinst vielleicht auch der Fußabdruck von Rafael van der Vaart verewigt werden. Der niederländische Mittelfeldspieler ist als Messias in Hamburg angeheuert worden und soll den HSV ausgerechnet im Spiel gegen Meister Dortmund zum ersten Sieg führen. Günter Netzer hat da so seine Zweifel. „Er wäre mit der Aufgabe überfordert, es alleine schaffen zu müssen. Man muss die Spieler um ihn herum mobilisieren, sie müssen mehr tun“, sagte er zu Füßen des Uwe-Seeler-Fuß-Memorials in Hamburg.