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Atommüllfässer geborgen

Sieben Jahre nach Entdeckung von Rostschäden an Fässern in den unterirdischen Lagerstätten des Kernkraftwerks Brunsbüttel ist die Bergung des Atommülls abgeschlossen. „Obwohl viele der über 600 Fässer in den Kavernen durch Korrosion stark beschädigt waren, ist es im Laufe der Bergungsarbeiten nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen für beteiligte Personen oder für die angrenzende Bevölkerung gekommen“, sagte Schleswig-Holsteins Energieminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) am Donnerstag bei einem Besuch in Brunsbüttel. „Kein Fass kommt mehr in eine Kaverne.“ Die Abfälle sollen endlagergerecht verpackt in oberirdischen Lagern des AKW Brunsbüttel aufbewahrt werden, bis das Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter in Niedersachsen zur Verfügung steht. (dpa)

Nordseewerke wieder insolvent

Die Nordseewerke sind zum vierten mal in sechs Jahren insolvent. Das Land Niedersachsen hat Hilfe zugesichert. Die Landesregierung wolle den Werftstandort in Emden erhalten und die Beschäftigung von 85 Mitarbeitern der insolventen Fosen Nordseewerke langfristig sichern, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Die Beschäftigten haben seit Dezember kein Gehalt bekommen. Im Oktober hatte die norwegische Werft Fosen Yard die Mehrheit übernommen. Die Gesellschafter hätten sich jedoch über den Kurs des Unternehmens zerstritten, kritisierte Michael Hehemann von der Gewerkschaft IG Metall. Betriebsratschef Bernd Oltmanns nannte es eine „Frechheit“, den Streit auf dem Rücken der Mitarbeiter auszutragen. (dpa)

Strafe wegen Hasskommentars

Wegen eines Hasskommentars im Internet hat das Amtsgericht Vechta einen 56-Jährigen zu einer Geldstrafe verurteilt. Er hatte im Oktober 2016 auf der Facebook-Seite einer jüdischen Einrichtung in Berlin eine hasserfüllte Nachricht hinterlassen. Das Amtsgericht verurteilte den Mann zu 60 Tagessätzen à 25 Euro. Der Angeklagte erschien zu der Verhandlung selbst nicht, sondern ließ sich von seinem Anwalt vertreten. (dpa)

Studie zu Schwulen-Verfolgung

Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) hat in Wolfenbüttel eine historische Studie zur Diskriminierung von homosexuellen Männern vorgestellt. Ziel des Projektes sei es gewesen, die Verurteilung und den Strafvollzug von Männern zu untersuchen, die nach Paragraf 175 des Strafgesetzbuchs verurteilt wurden, sagte Reimann. Am Beispiel des Strafgefängnisses in Wolfenbüttel sei darüber hinaus ein Einblick in die Lebenswelt von homosexuellen Männern unter dem Druck der Strafverfolgung gelungen. „Die Studie ruft in Erinnerung, was aus heutiger Sicht schwer nachzuvollziehen und auszuhalten ist“, sagte Reimann. „Aus dem Gedächtnis vieler ist gerückt, dass die Würde von Homosexuellen bis ins Jahr 1969 antastbar und das Ausüben ihrer Sexualität strafbar war.“ (epd)