Linkspartei für 1.000 Euro netto

Vorstand einigt sich für den Parteitag auf eine neue Höhe des Mindestlohns

BERLIN afp ■ Im Streit um die Höhe eines Mindestlohnes hat sich der Vorstand der Linkspartei auf einen neuen Vorschlag für den Parteitag am Samstag geeinigt. Vorgeschlagen werden nun ein Mindestlohn von 1.000 Euro netto statt 1.400 Euro brutto, wie ein Sprecher der Partei gestern mitteilte. Die Menschen wollten nicht den Brutto-Betrag wissen, sondern „was sie wirklich in der Tasche behalten“, sagte er zur Begründung. Der Spitzenkandidat der Wahlalternative WASG, Oskar Lafontaine, hatte den Mindestlohn von 1.400 Euro brutto als zu hoch kritisiert und stattdessen 1.250 Euro verlangt. Die Landesverbände von Linkspartei und WASG hatten sich jedoch dagegen ausgesprochen.

Die Sozialexpertin der Grünen-Fraktion, Thea Dückert, erklärte gestern, die Linkspartei zeige sich inzwischen „völlig konfus“. Die Gerechtigkeitsbegründung für den Netto-Mindestlohn sei „absurd“. Vielmehr müsse jemand, der eine Familie von seinem Gehalt miternähren müsse, mehr von seinem Lohn übrig behalten als ein Single.