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UNTERM STRICH

Religionskritik geht auch ohne Mohammed: Ein Ölgemälde aus dem „Elerdts-Epitaph“ von 1559 zeigt einen nackten Papst mit Krone im Höllenfeuer. Vor seinen Augen tut sich das Himmelreich auf. Seit Jahrzehnten galt das Gemälde als verschollen, am Sonntag wurde es in Braunschweig öffentlich vorgestellt, wie die Kulturstiftung der Länder in Berlin mitteilte. Die lutherische St.-Andreas-Gemeinde kaufte das Bild mit finanzieller Unterstützung der Stiftung aus dem Kunsthandel zurück.

Die despektierliche Darstellung des höchsten katholischen Würdenträgers verrate einen protestantischen Auftraggeber, hieß es: Als gewöhnlicher Sünder ins Flammeninferno verbannt, verliere der Papst mitsamt seiner Kirche seine vorherrschende Machtstellung. Unten im Bild ist auch der 1555 verstorbene Braunschweiger Bürgermeister Melchior Elerdts mit seiner Familie zu sehen. Zu seinem Gedenken wurde das Gemälde vermutlich bei dem Braunschweiger Maler Franz Bock in Auftrag gegeben. Es hing jahrhundertelang in der St.-Andreas-Kirche. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es in der Sakristei eingelagert und später gestohlen.

Am Checkpoint Charlie, nur ein paar Schritte vom taz-Gebäude entfernt, lässt sich die Geschichte der Berliner Mauer seit Sonntag auf neue Art erfahren. Der Künstler Yadegar Asisi eröffnete sein großes Mauer-Panorama in einer Stahlrotunde. Auf dem 900 Quadratmeter großen Rundumbild zeigt Asisi das geteilte Berlin an einem fiktiven Herbsttag in den 80er Jahren.

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