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Wir setzen auf Transparenz

„Hauptsache, schöne Schlagzeilen“, taz vom 18. 12. 18

Wir sind verwundert über die Unterstellung der Autoren Malte Kreutzfeldt und Jörg Staude, Greenpeace Energy nutze seine politischen und kommunikativen Aktivitäten vor allem für PR in eigener Sache. Dies ist unzutreffend und verzerrend.

Greenpeace Energy betreibt seit seiner Gründung als genossenschaftliches Unternehmen einen immensen Aufwand, um konkrete Lösungen und machbare Alternativen für eine saubere Energieversorgung der Zukunft aufzuzeigen. Dies reicht von unserem Konzept für den Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier über die Nutzbarmachung erneuerbaren Wasserstoffs bis hin zu unserer Klage gegen ein britisches Atomprojekt vor den EU-Gerichten. Dieses langfristige und aufwendige Engagement ist das Gegenteil einer bequemen, auf billige PR-Effekte abzielenden Strategie.

So behaupten die taz-Autoren etwa, die im Rahmen unseres Konzepts für das Rheinische Revier vorgeschlagene, neu zu gründende Genossenschaft wolle lediglich auf ehemaligen Tagebauen Wind- und PV-Anlagen betreiben – während die Kosten des Braunkohleausstiegs auf die Allgemeinheit abgewälzt würden. Das ist unzutreffend. Tatsächlich sieht unser Konzept vor, dass diese Betreibergenossenschaft, an der auch Greenpeace Energy von Anfang an beteiligt wäre, den Kaufpreis der stillzulegenden Kraftwerke aufbringen müsse – der immerhin im dreistelligen Millionenbereich liegt. Dies erwähnen die taz-Autoren ebenso wenig wie das Angebot, dass die Betreibergenossenschaft insgesamt 7 Milliarden Euro in Wind- und Photovoltaikanlagen investieren würde – ohne dafür EEG-Förderung und damit die Gesamtheit der Stromverbraucher zur Absicherung in Anspruch zu nehmen. Wieso dies ein „Vorschlag zulasten Dritter“ sei, lässt sich aus Sicht von Greenpeace Energy schwer nachvollziehen.

Auch dass Greenpeace Energy dieses Konzept nicht alleine umsetzen, sondern die Gründung zweier Unternehmen mit Beteiligung von Bürgern und Kommunen initiieren will, steht in unserer Presseerklärung – wenn auch nicht im ersten Satz. Dies gilt auch für die finanzielle Ausstattung der betreffenden Gesellschaften, für die neben einer Anschubfinanzierung von Greenpeace Energy und privaten Investitionen auch Steuergelder für die Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben wie der Tagebau-Renaturierung in Anspruch genommen werden sollen.

Es ist bedauerlich, dass der Artikel den Eindruck erweckt, Greenpeace Energy enthalte der Öffentlichkeit bewusst entscheidende Details zu Aktivitäten, Konzepten oder Studien vor. Wir setzen in unserer Arbeit auf ein besonders hohes Maß an Transparenz und bemühen uns stets, alle relevanten Informationen öffentlich zugänglich zu machen. Aus im Einzelfall auftretenden textlichen Unschärfen eine generelle Strategie abzuleiten, wie die taz-Autoren es tun, erachten wir deshalb als einen konstruierten und überzogenen Vorwurf.

Sönke Tangermann, Vorstand Greenpeace Energy eG

Die Lügen des Herrn R.

„Die Wahrheiten des Relotius“, taz vom 20. 12. 18

Die Fälschungen des Herrn Relotius beim Spiegel als Skandal zu bezeichnen, halte ich für übertrieben. Skandale sind die offensichtliche Ignoranz der Minister Klöckner oder Scheuer bezüglich Umwelt- oder Ernährungsproblemen; wobei mir der Übergang zur Dummheit bei beiden fließend erscheint. Die Lügen des Herrn R. kosten weder Geld noch Leben, die Fehler der Minister hingegen schon. Heinz Köhnsen, Burgwedel