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Großer Tag für Kurze

Am kürzesten Tag des Jahres werden Kurzfilme wieder groß gefeiert. In Norddeutschland sind besonders viele Kinos dabei

Von Wilfried Hippen

Den Rest des Jahres über werden kaum Kurzfilme in den Kinos gezeigt, doch am Freitag bekommen viele von ihnen ihre – oft einzige – Chance. Jeweils am kürzesten Tag eines Jahres organisiert der Bundesverband Deutscher Kurzfilm den Kurzfilmtag und ruft die Kinobetreiber des Landes dazu auf, Programme mit Kurzfilmen zu zeigen. In diesem Jahr gibt es über 300 Veranstaltungen. Dafür werden 20 Programme angeboten, aber viele Kinos wählen auch selber die Filme aus, die sie zeigen. Auf der Homepage zum Kurzfilmtag gibt es eine Karte mit allen Kinos, die teilnehmen – und in Norddeutschland sind diese Pfeile besonders eng gesät.

So läuft im Inselkino auf Spiekeroog das Filmpaket „Stille Stadt, Lautes Land“ mit neun Kurzfilmen, zu denen etwa eine fünf Minuten lange Dokumentation über die 13. Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer gehört. In Flensburg zeigt der „Verein 8001“ im Stadtteilhaus am Nordertor das Programm „Kurz.Film.Tour.“ mit den Gewinnern des deutschen Kurzfilmpreises und im Wendland sind im Café Grenzbereiche in Jameln vier längere Kurzfilme zu dem Thema „Stadt, Land Fluss“ zu sehen.

Im Oldenburger Cine K wird der Kurzfilmtag umsonst und draußen gefeiert. Zu zwei Kurzfilmprogrammen, von denen das erste ab 17 Uhr für Kinder ist, gibt es ein Rahmenprogramm mit Spielen, Live-Musik und einer Feuershow. Und zum Warmhalten werden dazu Suppe und Heißgetränke ausgeschenkt. Im Lübecker Koki wird das Standardprogramm „Golden Shorts“ noch durch zwei Filme von Lübeckern erweitert: „Mann in Blau“ von Friedrich Tiedtke und der für den Oscar nominierte „Watu Wote“ von Katja Benrath.

Das Metropolis in Hamburg widmet gleich den ganzen Kinotag dem Kurzfilmtag: Um 17 Uhr werden dort unter dem Titel „Märchen und Geschichte auf dem Lande“ vier Zeichen- und Puppentrickfilme aus den Defa-Studios der ehemaligen DDR gezeigt. Um 19 Uhr laufen vier Filmsketche von und mit Karl Valentin, darunter der berühmte „Theaterbesuch“ aus dem Jahr 1934.

Im Bremer City 46 sind ab 20:30 Uhr Kurzfilme aus Neuseeland zu sehen. Wie der Titel „Dark Tales“ schon andeutet, wird dort eine Mischung aus Science-Fiction, Fantasy und Thriller geboten. Doch das originellste Programm in der Region hat das Bremer Programmkino Schauburg zusammengestellt. Dieser Meinung waren zumindest die Veranstalter, die drei Kinos für den Preis „Die 3 Glücklichen“ auswählten, und eines davon ist die Schauburg. Dort wird ab 22 Uhr unter dem Titel „Look I’m Right Over Here“ ein „Kurzfilm-Performance-Lecture-Abend“ geboten. Dafür wurden FilmemacherInnen eingeladen, die Fragen zu ihren Werken beantworten und es gibt einen wissenschaftlichen (und wohl nicht ganz ernst gemeinten) Vortrag zum Thema „Was wollen wir sehen und was sehen wir?

Infos und Programm: kurzfilmtag.com

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