Betr.: WIM WENDERS

Der Muff der deutschen Nachkriegszeit trieb den 1945 geborenen WIM WENDERS in die Arme der US-amerikanischen Popkultur. Heimlich schlich sich der kleine Wenders in eine Halbstarken-Eisdiele, warf sein Taschengeld in Musikboxen und entdeckte so die Musik von Little Richard. Er las Donald-Duck-Heftchen und bestaunte die Western von John Ford mit ihren wackeren Helden und großartigen Landschaften, die Freiheit und Abenteuer versprachen. Wie die Cowboys zog es auch den Absolventen der Münchener Filmhochschule immer wieder zurück in die Prärie beziehungsweise in die Vereinigten Staaten. In seinen dort entstandenen Filmen, etwa „Paris, Texas“ (1984)oder „Land of Plenty“ (2004), spürt man, wie sehr Wim Wenders das Land liebt und sich zugleich immer wieder daran abarbeitet. Sein neuer Film „Don’t Come Knocking“ erzählt von der Selbstfindung eines alternden Western-Darstellers und rechnet mit den Männermythen des amerikanischen Kinos ab. AL