Schmack Biogas sieht Chancen nach Insolvenz

INSOLVENZEN Der Anlagenbauer aus der Oberpfalz hat trotz voller Auftragsbücher kein Geld mehr

SCHWANDORF dpa | Nach seinem Insolvenzantrag vom Mittwoch setzt der Biogasanlagen-Hersteller Schmack seinen Betrieb in vollem Umfang fort. „Das Insolvenzverfahren wird für die Schmack Biogas AG eine Chance sein, gestärkt aus dieser Krise herauszukommen“, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Hubert Ampferl von der Nürnberger Kanzlei Dr. Beck & Partner am Donnerstag in Schwandorf in der Oberpfalz mit. Vor allem der hohe Auftragsbestand werde zu einer positiven Entwicklung in dem Insolvenzverfahren beitragen.

Nach jahrelangen Verlusten hatte Schmack Biogas wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Davon waren auch die Töchter Stelzenberger Biogas im oberbayerischen Kirchweidach, Carbotech Engineering in Essen und Hese Biogas in Gelsenkirchen betroffen. Damit stehen rund 470 Mitarbeiter in Schwandorf und an den anderen Standorten vor einer ungewissen Zukunft. Der Vorstand der Schmack Biogas und die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften streben nun gemeinsam mit Ampferl die Fortführung der Unternehmen aus dem Insolvenzverfahren heraus an.

Nach dem ersten Halbjahr 2009 hatte das Unternehmen laut Zwischenbericht noch über gut 9 Millionen Euro an Liquidität verfügt. Die Gesamtschulden betrugen 58 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten 2009 hatten die Oberpfälzer ihren Verlust auf 11,3 Millionen Euro eingedämmt, gegenüber gut 20 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz war um 41 Prozent auf 42,1 Millionen Euro gestiegen. Die Unternehmensspitze hatte sich wegen günstiger Marktbedingungen und voller Auftragsbücher noch optimistisch über die Zukunft geäußert.