piwik no script img

Die Zukunft ist elektrisch

Internationale Mobilitätskonferenz in Berlin auf der Suche nach Alternativen zum fossilgetriebenen Auto

Von Claudius Prößer

Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) hat am Mittwoch eine zweitägige Internationale Mobilitätskonferenz eröffnet, zu der ihre Verwaltung Politiker und Expertinnen aus mehreren Partnerstädten Berlins eingeladen hat. VertreterInnen von Paris, London, Moskau, Brüssel, Peking und Los Angeles tauschen sich im Spreespeicher an der Oberbaumbrücke über Verkehrspolitik und -planung aus.

Auf einem Pressegespräch zur Eröffnung sagte Günther, weltweit finde eine „tiefgreifende Transformation“ der Mobilität statt. Das habe sie bei ihren Besuchen der Partnermetropolen in den vergangenen zwei Jahren beobachten können. „Alle Städte suchen nach Alternativen zum fossilgetriebenen Auto“, so die Senatorin. Angestoßen werde das aber nicht einfach von oben: „Unsere Bürgerinnen und Bürger verlangen es.“ In Berlin befinde man sich mittlerweile bei einer Aufholjagd, auch um die in Teilen „marode Infrastruktur“ zu erneuern.

Als Themenschwerpunkte stehen unter anderem Foren zur Umgestaltung von Innenstädten, der effizienteren Kombination von ÖPNV und Fahrrad, preispolitischen Maßnahmen der Verkehrslenkung wie „Staugebühren“ und Parkraumbewirtschaftung sowie der Digitalisierung von Mobilitätsangeboten auf dem Programm. Zu den Diskussionen über die Rolle der Zivilgesellschaft waren auch VertreterInnen des ADFC und des Volksentscheids Fahrrad eingeladen.

Nur noch Elektrotaxis

Pascal Smet, Minister für Mobilität der belgischen Hauptstadtregion Brüssel, sagte bei dem Auftaktgespräch, einer der „größten Fehler, die die Menschheit je begangen habe, sei das private Auto – die schmutzigste und lauteste Art, Leute zu transportieren“. Er gehe aber davon aus, dass die Zukunft geteilten, autonomen und elektrischen Fahrzeugen gehöre: „In zehn, zwanzig Jahren werden unsere Städte völlig anders aussehen.“

Wie seine Kollegen aus Paris und Moskau erklärte auch Smet, die Sperrung zentraler Bereiche oder Straßenabschnitte für Pkws komme zunehmend zur Anwendung. Alex Williams, bei der Riesenbehörde Transport for London in leitender Funktion, berichtete, dass in seiner Stadt nur noch Elektrofahrzeuge als Taxis neu zugelassen würden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen