meinungsstark
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Da ist die Gans davongekommen

„Veganer bedrohen Ihr Weihnachtsfest!“, taz vom 1./2. 12. 18

Ich bin Flexitarier! Ich habe noch nie daran gedacht, einen Veganer zu bekehren (meine „Schwägerin“ ist Veganerin), dazu bedaure ich sie zu sehr. Was mich aber stört, dass sich Veganer für bessere Menschen halten. Letztendlich arbeiten sie ja auf das Ende der menschlichen Art hin, da ohne funktionierende Pharmaindustrie kein Veganer überleben könnte.

Sicher ist auf jeden Fall, dass die Menschheit nie entstanden wäre, wenn unsere Vorfahren sich vegan ernährt hätten. Das mögen manche Veganer ja sogar gut finden. Ich nicht! Mir gefällt meine ausgewogene, Genuss bringende Ernährung sehr, ich brauche nicht mal Pillen, um Mangelerscheinungen auszugleichen.

Zu Weihnachten sollte es Gans für acht Personen geben – meine Schwägerin ist die neunte und bringt ihr Essen mit … Doch eine Teilnehmerin wünschte sich ganz dringend schwäbischen Sauerbraten, also hat die Gans noch mal Glück gehabt. In diesem Sinne: Ein frohes Fest!

PS: Ich mag meine Schwägerin, auch wenn ich sie für nicht ganz knusper halte. Jürgen Kemmler, Schwäbisch Gmünd

„Digitalisierung fällt aus!“, taz vom 4. 12. 18

Digitalisierte Schule, nein danke!

Die taz Redaktion scheint bezüglich des „Digitalpakts Schule“ doch sehr dem Mainstream-Glauben zu verfallen, Digitalisierung sei per se etwas Gutes, Fortschrittliches.

Die Digitalisierung, insbesondere der Versuch der Digitalisierung der Schulen, ist zweifelsohne ein neoliberales Projekt, in dem es nicht um Fortschritt und besseres Lernen, sondern um Profite der Digitalwirtschaft geht. Digitalisierung an Schulen schadet nachweislich mehr als sie nützt. Und dazu kommt noch: WLAN an Schulen ist eklatant kontraproduktiv, da es die Konzentrationsfähigkeit der Schüler und die Empathiefähigkeit, die man nun mal zum menschlichen Lernen braucht, herabsetzt.

Es braucht in den Schulen Bildungsfreiheit und vor allem fähige, authentische Lehrer. Hier sind Investitionen nötig, aber nicht in die Anschaffung unsinniger Maschinen. Außerdem ist eine solche Hardwareflut für mich nicht mit ökologisch bewusstem Handeln vereinbar. Ich meine, die taz lässt sich hier vor den falschen Wagen spannen. Ich wünsche mir mehr Kritikfähigkeit. Und entsprechende Artikel!

Rainer Pawel, Darmstadt

Starrköpfe? Ministerpräsidenten!

Der Digitalpakt droht zu scheitern, weil Ministerpräsidenten in sechs Bundesländern unseren Kindern und Enkeln mit ihrer Starrköpfigkeit und ländlichen Unbedarftheit den Zugang zu modernen „Bildungsutensilien“ verweigern wollen.

Die verantwortlichen Ministerpräsidenten haben wohl die Glocke nicht schlagen gehört, die das Zeitalter der Digitalisierung eingeläutet hat, und verschanzen sich engstirnig hinter der Gefährdung des Föderalismus.

Sie fürchten den Verlust ihres Einflusses im Ländle. Da geht ihnen die Zukunftssicherung einer bundesweit gut ausgebildeten Jugend glatt am A… vorbei. Auch scheint ihnen, in ihrer Selbstverliebtheit und im Gegensatz zu ihren Wahlaussagen, die Sicherung des Standorts Deutschland völlig egal zu sein.

Dieser egoistische Zustand muss im Interesse einer soliden, zukunftsorientierten und einheitlichen Bildung in der Bundesrepublik endlich überwunden werden. Ein drängender politischer Anspruch sowie parteiübergreifende Herausforderung, auch für die Koalition in Berlin. Raimon Brete, Chemnitz

Kluge Köpfe? Föderalisten!

Die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland sieht ein föderales Bildungssystem vor, da die letzten, die die Bildung zentralisiert haben, die Nazis waren.

Es ist also sehr gut, dass der Einfluss auf die Köpfe unserer Kinder ansatzweise dezentral ist – in den USA ist Bildung sogar Aufgabe der Kommunen. Flicklgruber auf taz.de