Anschlag auf Militärzentrale in Damaskus

SYRIEN Rebellen bekennen sich zu dem Angriff auf das Hauptquartier der Streitkräfte. Augenzeugen berichten von Gefechten. Beide Seiten machen unterschiedliche Angaben zu möglichen Opfern

DAMASKUS dapd | Das Hauptquartier der syrischen Streitkräfte in Damaskus ist am Mittwoch Ziel eines Bombenanschlags geworden. Zwei Detonationen ereigneten sich laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana am Mittwochmorgen in der Nähe der Hauptquartiere von Heer und Luftwaffe. Die Heereszentrale stand demnach in Flammen, schwarzer Rauch stieg über der Innenstadt von Damaskus auf. Augenzeugen berichteten von Gefechten nach den Explosionen. Die Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) bekannten sich zu den Anschlägen. Dutzende Menschen seien getötet worden. Unterzeichnet hatte das Papier der Militärrat der Gruppe.

Ausgelöst hätten die Explosionen eine Autobombe sowie ein Sprengsatz in der Nähe der Gebäude der Heeresführung, teilten die Streitkräfte mit. Zeitgleich hätten „Terroristen“ in dem Areal das Feuer eröffnet. Diese Bewaffneten würden von den Behörden verfolgt, zudem seien einige Wachen verletzt worden, hieß es weiter. Offizielle syrische Stellen sprechen für gewöhnlich von „Terroristen“, wenn sie die Rebellen meinen, die für den Sturz von Präsident Baschar Assad kämpfen.

Bei den Detonationen sei lediglich Sachschaden entstanden, sagte Informationsminister Omran Subi dem Staatsfernsehen. Alle Soldaten in der Zentrale und im Verteidigungsministerium seien wohlauf. Zugleich versuchte er zu beschwichtigen. „Alles ist normal. Es gab einen Terroranschlag, möglicherweise in der Nähe eines wichtigen Gebäudes“, sagte Subi. Die Attentäter hätten ihr Ziel jedoch nicht erreicht.

Sana berichtete indes, Rettungswagen seien vorgefahren. Die Polizei sperrte das Gebiet rund um den zentralen Omaijaden-Platz ab. Im Inneren des Heeresführungs-Komplexes gebe es heftige Kämpfe, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Beide Seiten hätten Verluste erlitten. Augenzeugen berichteten von stundenlangen Schusswechseln in der Umgebung der Militärzentrale kurz nach dem Doppelanschlag. Die Explosionen brachten zahlreiche Fenster umliegender Gebäude zum Bersten.