Neue Betreuungs-Bilanz

2005 kommen nun doch 5.000 Kinder zusätzlich ins Kita-System. Aber 3.333 Ganztagsplätze weniger

Als vor einem Jahr die Kita-Verbände mit der Stadt um Betreuungsschlüssel stritten, ging es auch um die Zahl der Kinder. Schließlich wurde vereinbart, dass 2005 der Kita-Etat 340 Millionen Euro hoch ist, wenn 3.000 Kinder hinzukommen.

Gestern nun zog CDU-Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram „Kita-Bilanz“ und erklärte, dass doch „rund 5.000“ Kinder kämen und die Zahl der Kitaplätze auf 55.642 ansteigen werde. Ein Drama sieht ihre Behörde darin aber nicht: Man werde sehen, ob dies mit Haushaltsresten aus 2004 und Umschichtungen auszugleichen sei, erklärte Kita-Abteilungsleiter Anselm Sprandel. Auch werde die Betreuung pro Kind günstiger, weil sie durchschnittlich kürzer dauere. „Das System bestimmt, was zu bezahlen ist“, ergänzte Staatsrat Klaus Meister, der einen Nachtragshaushalt nicht ausschloss. „Wer A sagt, muss auch B sagen“, so Meister mit Verweis auf den von der Stadt beschlossenen Rechtsanspruch für Berufstätige.

Ein „richtiger Renner“ ist für Schnieber-Jastram das neue Fünf-Stunden-Angebot mit Mittagessen. Es freue sie, dass dieses in Stadtteilen mit „sozialen Problemlagen“ sogar von 64 Prozent der Kinder in Halbtagsgruppen angenommen wird. Allerdings räumte sie ein, dass eben genau dort die Zahl der Ganztagsplätze um 14 Prozent sank.

Übrigens soll auch die Zahl der Kinder nicht berufstätiger Eltern, die wegen „dringenden pädagogischen Bedarfs“ betreut werden, um 700 auf 5.400 ansteigen. 1999 hatte diese Gruppe von Kindern noch jeden dritten Platz inne gehabt. Kaj