Medienticker

Turgay Yagan (50), Verleger der ersten deutschen Tageszeitung für Kinder namens Meine Zeitung, wird von drei Verlagsgesellschaften verklagt. Sie werfen dem gleichzeitigen Herausgeber und Chefredakteur u. a. Insolvenzverschleppung und Betrug vor. Yagan schuldet Druckhäusern in Düsseldorf und Darmstadt nach deren Angaben jeweils zwischen 86.000 und 122.000 Euro an Druckkosten. Auch bei der G + J Berliner Zeitungsdruckerei, der FAZ GmbH und dem Zeit-Verlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG laufen Mahnverfahren gegen ihn. Nach Informationen der dpa ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft.

Meine Zeitung erscheint seit dem 23. April bundesweit. Sie richtet sich an Leserinnen und Leser im Alter zwischen 8 und 13 Jahren. Nach Angaben von Yagan werden durchschnittlich 10.000 Exemplare am Tag verkauft. Seit dem 22. Juni legt Meine Zeitung laut Yagan aber eine „Sommerpause“ ein. Sie soll in einer grafisch und inhaltlich überarbeiteten Fassung ab dem 3. September wieder erscheinen. Alles andere seien „Probleme der Vergangenheit“, so Yagan. Bis Ende des Jahres will er eine Auflage von 40.000 erreichen, bis Ende 2006 sollen es 100.000 Exemplare täglich sein. Neben dem Hauptsitz in Berlin seien Korrespondentenbüros in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt/Main, München und Stuttgart geplant, um die Mittwochausgabe um vier Regionalseiten zu erweitern. (dpa, taz)

Fritz Pleitgen (67), WDR-Intendant, hat einen Film seiner Anstalt zurückgezogen. Nach Kritik des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma an einem Bericht im ARD-Verbrauchermagazin „plusminus“ vom 17. Mai diesen Jahres über Kriminalität in Bulgarien wird der Film wegen befürchteter negativer Folgen für die Roma-Minderheit nicht wiederholt. „Unsere Redaktion wollte keine rassistischen Vorurteile nähren“, sagte Pleitgen gestern nach einem Gespräch mit dem Zentralratsvorsitzenden Romani Rose. Der Zentralrat kritisierte, dass in dem Beitrag für die ARD Beschuldigte – auch Kinder – als Roma hervorgehoben worden seien. Eine Sprecherin der Organisation European Roma Rights Center, die in Europa für die Rechte der Roma eintritt, sprach von „rassistischen Darstellungsweisen“ und einer „unzulässigen Verallgemeinerung“. (dpa)