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Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
D 1957, R: Kurt Hoffmann, D: Horst Buchholz, Lilo Pulver
Die Geschichte vom charmanten Blender, der es durch Verführung und Verstellung versteht, immer höher in der Gesellschaft aufzusteigen, wurde hier mit einer für das Deutschland der 1950er-Jahre erstaunlichen Leichtigkeit und Ironie verfilmt. Und dafür, dass ein schlüssiges Ende für Thomas Manns unvollendeten Roman gefunden wurde, sorgte Erika Mann, die am Drehbuch mitarbeitete.
So, 19 Uhr, Hamburg, Metropolis
A Londoni Férfi / Der Mann aus London
H/F/D 2007, R: Béla Tarr, D: Miroslav Krobot, Tilda Swinton
Der Film basiert auf einem Roman von George Simenon aus dem Jahr 1933. Der belgische Autor war, wenn er nicht die vom Publikum gewünschten, aber von ihm selber bald gehassten Maigret-Romane schrieb, nicht so sehr an den Verbrechen selbst und an ihrer Aufklärung interessiert, sondern daran, was sie aus den beteiligten Menschen machen. Und so kann Tarr hier durchaus eine gewisse Werktreue für sich beanspruchen, obwohl „The Man from London“ alles andere als ein Krimi ist.
Tarr gehört zu den kontemplativen Regisseuren, die statt Geschichten zu erzählen mehr Wert darauf legen, dass die Zuschauer sich in ihre Bilderwelten versenken. Und so taucht er auch diesen Film virtuos in pessimistisch dunkle Stimmungen, die einen ganz eigenen, schwer zu definierenden Reiz haben.
Sa, 19.30 Uhr, Hamburg, B-Movie
M
D 1931, R: Fritz Lang D: Peter Lorre, Gustav Gründgens
Der breite Rücken, die großen Augen, die ängstlich nach hinten blicken, das mit Kreide aufgemalte M auf dem Mantel: Diese Einstellung aus „M“ ist wohl das ikonisch gewordene Bild des Schauspielers Peter Lorre schlechthin. Der kindlich-perverse Kindermörder war seine erste Rolle, und seine ganze Karriere geht von dieser ersten Typisierung aus. In Oldenburg läuft der Film in der Reihe „Philosophisches Kino“.
Di, 18.30 Uhr, Oldenburg, Cine K
Willkommen, Mr. Chance
USA 1979, R: Hal Ashby, D: Peter Sellers,Shirley MacLaine
Dass in den USA sehr seltsame, für den Job völlig ungeeignete Menschen Präsident werden können, hat Regisseur Hal Ashby schon in den 1970er-Jahren mit dieser Satire gezeigt. Peter Sellers spielt darin einen einfältigen Gärtner, der weder lesen noch schreiben kann und die Welt nur aus seinem Garten und aus dem Fernseher kennt. Die Merksätze, die er über Pflanzen gelernt hat, und mit denen er auf Fragen antwortet, werden für tiefe Weisheiten gehalten. Und so wird er der neue Hoffnungsträger.
Do, 20.30 Uhr, Hannover, Kino im Sprengel
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