„Wir handeln zu wenig“

Klimanacht macht Themenpark im Unilever-Haus

■ 49, Initiator der Hamburger Klimawoche und Gründer und Geschäftsführer der Crossmedia-Agentur Aldebaran.

taz: Herr Schweikert, inwiefern präsentieren Sie den neuesten Stand der Klimaforschung?

Frank Schweikert: Die Klimanacht ist eine Art Schaufenster. Über 140 Akteure aus Wissenschaft und Forschung stellen ihre Ideen vor, wie wir dem Klimawandel begegnen können. Wir wissen eigentlich ziemlich viel, handeln aber viel zu wenig danach.

Konkret?

In erster Linie kann jeder zur richtigen Bank wechseln und nicht einfach irgendwo investieren. Man kann den richtigen Stromanbieter wählen und beim Kauf von Nahrungsmitteln darauf achten, dass sie aus der Region stammen. So nimmt man den Großkonzernen die Möglichkeit Schindluder mit uns und unseren Nahrungsmitteln zu treiben.

Die Veranstaltung findet im Unilever-Haus statt. Ist das nicht Greenwashing?

Unilever ist unser Gastgeber, wir nutzen das Niedrigenergiehaus. Der Konzern will sich inhaltlich aber nicht weiter einbringen.

Wer bringt sich denn ein?

Über 15 wissenschaftliche Einrichtungen, die Forschungsergebnisse vorstellen. Das Max-Planck-Institut und der Klimacampus, aber auch verschiedene Länder. Zum Beispiel präsentiert Dänemark die Stadt Kopenhagen für die gelungene Umsetzung eines innerstädtischen Fahrradverkehrs. Das wäre auch in Hamburg dringend nötig.

Sie wollen diskutieren, was die Wissenschaft motiviert?

Wissenschaftler stecken in ihrer eigenen Welt, sprechen oft eine andere Sprache. In der Klimanacht wollen wir Brücken bauen. Es sind nicht nur Naturwissenschaftler vertreten, auch Geisteswissenschaftler wie Harald Welzer, der zur Klimakultur forscht und die Stiftung Futurzwei begründet hat.  INTERVIEW: LKA

Klimathemenpark: 18 Uhr bis Mitternacht, Unilever-Haus