meinungsstark:
Zu wenig Investition in Bahnverkehr
„Zumindest der Presse-Zug fährt pünktlich ab“, taz vom 22. 11. 18
Man kann über die Zukunft der Eisenbahn in Deutschland sprechen und schreiben, ohne das Projekt „Stuttgart 21“ auch nur mit einem Wort zu erwähnen. Aber das ist weder klug noch ehrlich.
Wenn das widersinnige Projekt #S21 weitergebaut wird, dann kann man den vollmundig angekündigten Taktverkehr, den „Deutschlandtakt“, vergessen, weil mit Stuttgart 21 ein künstlicher Engpass geschaffen wird. In dem noch existierenden und derzeit noch funktionierenden Kopfbahnhof wäre ein Taktverkehr dagegen problemlos möglich.
Der Ausstieg aus Stuttgart 21 ist überfällig, auch weil mit dem völlig sinnlosen und überteuerten Projekt das Artensterben vorangetrieben wird (es geht nicht nur um seltene Eidechsen und die noch selteneren Juchtenkäfer), und weil mit der unnötigen Produktion von Millionen Tonnen Beton und Millionen Tonnen Stahl zugleich Millionen Tonnen von Treibhausgasen produziert werden, die den Klimawandel befeuern.
In Deutschland wird viel zu wenig in den Bahnverkehr investiert; und ein Großteil der Investitionen wird in dem völlig unsinnigen Projekt Stuttgart 21 versenkt. Ein brillantes Konzept für den Umstieg wurde längst erarbeitet: www.umstieg-21.de. Gottfried Ohnmacht-Neugebauer, Reutlingen
Den Meinungskompass halten
taz am wochenende vom 17./18. 11. 18
Trotz 40 Jahren taz lesen ist es nicht immer leicht, den eigenen Meinungskompass zu halten. Danke für gleich drei großartige Artikel in nur einer Wochenendausgabe. Der Artikel „Auf dem Friedhof des Postfaktischen“ von Kristin Helberg gibt Orientierung in dem kaum zu fassenden Syrienkrieg. Der Beitrag von Saskia Hödl, „Reden ist gut, doch nicht jede Debatte ist zielführend“, zur Debattenfähigkeit gibt Anregungen, über Grenzen nachzudenken, und der Beitrag von Peter Unfried, „Jenseits von Knallgrün“, stellt die richtigen Forderungen im politischen Alltag. Genauso wünsche ich mir die Wochenend-taz!
Ein weiterer Wunsch wäre ein ähnlicher Beitrag wie der von Kristin Helberg zu dem nicht mehr fassbaren Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Timm Lehmann, Berlin
„Links“-Autoritäre?
„Die Wahrheit ist ein scheues Reh. Wirklich?“, Briefe vom 21. 11. 18
„Ich weiß nicht, wer für die Giftgaseinsätze in Syrien verantwortlich ist“, schreibt Günter Rexilius. Sollte Herr Rexilius irgendwann die Verantwortung des syrischen Regimes für die Giftgaseinsätze nicht mehr leugnen können, wird er uns sicher erzählen, warum diese im Grunde gar nicht so schlimm und die eigentlich am Konflikt Schuldigen die USA sind.
Und Leser Norbert Voß: „Nach meinen Informationen hat die Familie al-Assad es mit strenger Hand geschafft, den säkularen Staat Syrien, in dem Schiiten, Sunniten, Juden, koptische Christen friedlich leben, zusammenzuhalten.“ Tja, der Araber als solcher braucht halt eine „strenge Hand“, und wenn er sich gegen ein autoritäres Regime wehrt, kann nur die CIA dahinterstecken. Dazu passt dann auch die Aussage von „Krampe auf taz.de“, der wahrscheinlich „unsere Demokratie“ gern gegen etwas anderes eintauschen würde.
Drei schöne Beispiele von „Links“-Autoritären, die noch jeden Diktator umarmen, der sich – angeblich oder wirklich – gegen die USA wendet. Volker Scheunert, Hamburg
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