Eine Frau im Kieler Kabinett

SCHLESWIG-HOLSTEIN Die promovierte Landwirtin Juliane Rumpf soll Agrar- und Umweltministerin werden

Die Haushaltsexpertin Juliane Rumpf (CDU) aus dem Kieler Finanzministerium soll neue Landwirtschafts- und Umweltministerin in Schleswig-Holstein werden. Das meldeten am Freitag das Flensburger Tageblatt und die Deutsche Presseagentur. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür jedoch nicht.

Die 53-jährige Rumpf gilt als finanzpolitisch kompetent und persönlich resolut. Die passionierte Jägerin leitet auf dem Gut Freienberg bei Rendsburg auch den ehemaligen elterlichen Hof. Die mit einem Mediziner verheiratete Rumpf hat Landwirtschaft studiert und über Milchkühe promoviert.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wird die CDU-Kabinettsriege am heutigen Sonnabend auf dem Landesparteitag in Husum vorstellen, auf dem die Delegierten den Koalitionsvertrag mit der FDP beschließen sollen. Die Zustimmung gilt als sicher.

Damit hat Carstensen es doch noch geschafft, eine Frau in die bislang rein männliche Landesregierung zu berufen. Für die Union soll Rainer Wiegard Finanzminister bleiben, als Wirtschafts- und Innenminister sind die bisherigen Staatssekretäre Jost de Jager und Klaus Schlie vorgesehen.

Für die FDP übernehmen die langjährigen Landtagsabgeordneten Ekkehard Klug und Heiner Garg die Ministerien für Bildung und Kultur sowie Arbeit und Soziales. Garg wird auch stellvertretender Ministerpräsident.

Offen ist noch, wer für die FDP Justizressort führen wird, das auch für Gleichstellung, Integration und die Atomaufsicht zuständig sein wird. Mehrere profilierte JuristInnen sollen abgewinkt haben, weil ihnen die Verantwortlichkeit für die Atomkraftwerke Brokdorf, Brunsbüttel und vor allem Krümmel Unbehagen bereitet. Möglicherweise wird die Personalie am heutigen Sonnabend auf dem FDP-Parteitag bekannt gegeben, der ebenfalls über den Koalitionsvertrag beschließen soll.

Am kommenden Dienstag wollen CDU und FDP den 62-jährigen Carstensen erneut zum Ministerpräsidenten wählen und die Kabinettsmitglieder bestätigen. Die schwarz-gelbe Koalition hat gegenüber der Opposition aus SPD, Grünen, Linken und SSW eine Mehrheit von drei Sitzen. SVEN-MICHAEL VEIT