Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Erdbeeren im Winter? Gründe dagegen gibt es, aber das erklär’ mal dem jeepernden Kind vor dem Obstregal, und dann setz’ dieselben Maßstäbe beim Tomatenkauf an. So kommen wir flugs zu den zwölf Monaten, dem Mond, der Struktur in die Abläufe bringt. Alles Themen des Theaterstücks „Die zwölf Monate“, in dem sich zwei alte Frauen, „als wären sie Hollywood-Diven“ vor wunderweißer Papierschneelandschaft an die Wechsel der Jahreszeiten erinnern. Die eine will Erdbeeren im Winter. Also tut die andere ihr Bestes, dem Wunsch nachzukommen, stapft auf einen Berg und begegnet auf dem Gipfel im Schnee zwölf urigen Gestalten, den zwölf Monaten, die unverhoffte Helfer werden. Regisseurin Katharina Kummer verwebt in der „Inszenierung zwei slawische Märchen, mit den Kreisläufen der Natur, dem Zauber der Zahlen – durchweht von einem Hauch Apokalypse“. Am Samstag feiert das Märchen für Leute ab fünf Jahren im Theater o. N. um 16 Uhr Premiere, die erste seit der Wiedereröffnung nach langer Renovierungspause (www.theater-on.de, Kartentelefon: 4409214, Kinder 5 €, Erwachsene 10 €, erm. 7 €, nä. Vorst. Sonntag, 16 Uhr).
Gibt es Jahreszeiten auch auf anderen Planeten? Frühling auf dem Mars? Oder auf einem Planeten, so weit entfernt, dass wir ihn selbst mit dem stärksten Teleskop kaum sehen können? Am Samstag um 16 Uhr befasst sich die 50-minütige Sternen-live-Show „Von Jahreszeiten zu kosmischen Weiten“ im Planetarium am Insulaner mit diesen Fragen. Zunächst verfolgen wir die Bewegung der Erde um die Sonne, von da aus piekern wir in die Tiefen der Galaxis und lernen Welten kennen, auf denen dieselben Naturgesetze wie hier gelten. Ganz nebenbei erfahren wir viel über Forschungsinstrumente, die diese Einblicke ermöglichen, ganz vorne an das Hubble-Weltraumteleskop (www.planetarium.berlin, Eintritt Kinder 6 €, Erwachsene 8 €, ab neun Jahren).
Wieder zurück auf unserem Planeten, fragen wir uns sogleich, welche Bedeutung die Sterne, die wir da am Himmel sehen, eigentlich für Menschen in den verschiedenen Kulturen haben. Oder in wieweit Sterne etwas mit Mathematik oder Religion zu tun haben? Mit Astronomie und Alltagskultur? Im Museum Europäischer Kulturen betrachten Kinder zwischen sechs und 12 Jahren am Samstag um 14 Uhr im Workshop „Wie viele Zacken hat ein Stern“ das Thema „Sterne“ aus anderen Perspektiven. In der Sternen-Ausstellung holen sie sich Anregungen und gestalten eigene Sternmodelle aus Papier, Stroh, Draht und Glas (www.smb.museum, Kosten 9 €, Anmeldung erforderlich).
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