leserInnenbriefe
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Politische Wissenschaft

„Kein Platz für Marx und Engels“, taz Hamburg vom 13. 11. 18

Einst agitierten die Nazis nach 33 für „deutsche Physik“ und damit gegen Albert Einsteins Relativitätstheorie. Einen besseren Beleg dafür, dass auch Naturwissenschaften politisch tangiert werden, gibt es nicht. Philippe Ressing, taz.de

Sinn für Ironie

„Kein Platz für Marx und Engels“, taz Hamburg vom 13. 11. 18

„Das Verwaltungsgericht lehnte nun am Freitag einen Eilantrag Fritsches ab und gab der Hochschule recht. Es sei deren Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ‚insbesondere (allgemein-)politischer Disput aus dem Raum der Hochschule ferngehalten wird‘.“ Lustig. Da sage noch einer, deutsche Richter hätten keinen Sinn für Ironie! Wenn man es wirklich gewollt hätte, dass der „(allgemein-)politische[) Disput aus dem Raum der Hochschule ferngehalten wird“ vom Rektor der Uni Hamburg, hätte das Gericht den Herrn Zensor eigentlich abblitzen lassen müssen.

Mit seinem Machtwort hat das Gericht nun eine an sich gar nicht sonderlich politische Aktion zum bundesweit beachteten Politikum aufgeblasen. So etwas kann man natürlich machen. Man darf sich bloß nicht öffentlich wundern anschließend, wenn Leute sich ob solcherlei Logik an den Kopf greifen und einen auslachen. Mowgli, taz.de

Abschreckung ist keine Lösung

„Hamburg hat schon sein Abschiebezentrum“, taz Hamburg vom 17./18. 11. 18

Im Lagerbau und Selektieren gibt es ja genug Erfahrung in Deutschland. (Es ist natürlich ein himmelweiter Unterschied, wieweit die Menschenrechte mit Füßen getreten werden.) Aber wenn die Leute herkommen, weil sie in einem freien, sicheren Land leben wollen, ist es aus meiner Sicht keine Lösung, diesen Zustand zu ändern, um weniger attraktiv zu werden.

In diesem Land werden abenteuerliche Mengen Geld verdient, die durch die Ideologie des „schlanken Staates“ auf Nimmerwiedersehen in privaten Taschen verschwinden. Arme und Flüchtlinge gehören aber in jeder Gesellschaft und zu jeder Zeit dazu. Und das ist hoheitliche Aufgabe, sich darum zu kümmern und das Geld dafür bei denen zu nehmen, die es haben. Mich erinnert das Land so langsam an eine der Millionärssiedlungen mit Zaun drumrum, damit man unter sich bleiben kann und das Elend nicht sehen muss. Und für das gute Gewissen spendet man für den spektakulären Einzelfall ... Sams, taz.de