Lars Penning Filme aus dem Archiv –frisch gesichtet:
Heute ein Kinder- und Jugendfilm-Special. Los geht’s mit dem schönen japanischen Animationsfilm „Mary und die Blume der Hexen“, der sich thematisch und stilistisch als würdiges Werk in der Nachfolge des berühmten Studio Ghibli erweist – wo Regisseur Hiromasa Yonebayashi und viele seiner Mitarbeiter einst gearbeitet hatten. Ihr Film erzählt die Geschichte der kleinen rothaarigen Mary, die es durch einen Zufall an eine Hexenuniversität verschlägt, wo ein Wissenschaftler ethisch nicht vertretbare Experimente an Tieren und Menschen durchführt. Eine Coming-of-Age-Geschichte über die Entdeckung der eigenen Stärke, ambivalente Figuren in einer Grauzone zwischen Gut und Böse und das Interesse an den Wundern der Natur: Sie bietet viele liebgewonnene Ghibli-Elemente in einem optisch sehr ansprechenden Kinderfilm, ohne dabei sklavisch zu kopieren (17. 11., 14.15 Uhr, 18. 11., 13.30 Uhr, Sputnik Südstern).
Hexisch geht es auch im dänischen Jugendfantasyfilm „Wildhexe“ zu. Die 12-jährige Clara entdeckt an sich selbst seltsame Fähigkeiten, einen geschärften Geruchsinn etwa, oder die Befähigung zu verstehen, was Tiere den Menschen mitteilen wollen. Denn Clara hat die familiäre Veranlagung zu einer Wildhexe. Nur dumm, dass böse Mächte nach ihrem Blut trachten, um eine dämonische Kollegin wieder auferstehen zu lassen. Regisseur Kaspar Munk hat die Auseinandersetzung mit den finsteren Kräften gruselig und geheimnisvoll in Szene gesetzt; sein Film richtet sich an etwa 10- bis 13-Jährige, denen auch die leicht esoterisch angehauchte Öko-Komponente gefallen sollte (15.–16.11., 18.–19. 11., 17 Uhr, Acud Kino).
Ein fantasievoller Klassiker für kleine Kinogänger ist hingegen Curt Lindas „Die kleine Zauberflöte“, einem in Handarbeit entstandenen Zeichentrickfilm frei nach Mozarts Oper, in dem Prinz Tamino und sein Begleiter Papageno ihre Abenteuer mithilfe von Musikinstrumenten bestehen. Sorgsam ausgeführte Hintergründe wirken zeitweise wie Gemälde, und die Zeichnung der Frauenfiguren erinnert an japanische Holzschnitte – sehr hübsch (17. & 18. 11., 15 Uhr, Filmmuseum Potsdam).
Ein attraktives Farbenspiel in Herbsttönen bietet die amerikanisch-chinesische Animationskomödie „Gans im Glück“, in der ein aufschneiderischer Ganter plötzlich die Verantwortung für zwei verwaiste Entenküken an der Backe hat. Wie soll er den Weg in den Süden antreten? Der Film in der Regie von Ex-Disney-Mitarbeiter Chris Jenkins überzeugt mit charmanten Figuren und einem Humor, der mitunter leicht makaber ist (17. 11., 18. 11., 13.50 Uhr, B-ware! Ladenkino, 18. 11., 16 Uhr, Acud Kino).
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