Ende der deutschen Monarchien

Die Novemberrevolution 1918 bedeutete nicht nur das Ende des Kaiserreichs, sondern der deutschen Monarchien insgesamt. Vorbei war es mit der vermeintlich gottgegebenen Herrlichkeit der Hohenzollern, Wittelsbacher, Welfen, Wettiner, Askanier, Zähringer und sonstiger Hochadelsgeschlechter, die über Jahrhunderte die Geschicke zwischen Oder und Rhein bestimmt hatten. Ein blaublütiger Regent nach dem anderen musste seinen Platz räumen – und zwar unwiderruflich.

Als Erster war Ludwig III. dran, der König von Bayern. In der Nacht zum 8. November 1918 wurde er auf der ersten Sitzung des Münchner Arbeiter- und Soldatenrates für abgesetzt erklärt. In den folgenden Tagen folgten alle weiteren Könige, Großherzöge, Herzöge und Fürsten der bis dahin monarchisch regierten Bundesstaaten des Deutschen Reichs.

Als Letzter verzichtete am 30. November König Wilhelm II. von Württemberg auf die Krone. Zwei Tage zuvor hatte sein preußischer Namensvetter auch ganz formal seine – bereits eigenmächtig von Cousin Max von Baden am 9. November verkündete – Abdankung erklärt: „Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preußens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone.“ (pab)