VORMERKEN
: Eine afroamerikanische Lulu darf an der Komischen Oper das Licht der Welt erblicken

Die Sache wäre beinahe ins Auge gegangen. Olga Neuwirths Oper „American Lulu“ sollte nämlich ursprünglich eine gemeinsame Arbeit der österreichischen Komponistin mit dem Videokünstler Stan Douglas werden. Die Kooperation gestaltete sich aber wenig erfolgreich, sodass Neuwirth das Konzept, Alban Bergs Oper „Lulu“ in einen afroamerikanischen Kontext samt Jazzelementen zu stellen, schließlich allein weiterverfolgte. Douglas, der seine Urheberrechte verletzt sah, beantragte eine einstweilige Verfügung. Er wollte die Uraufführung an der Komischen Oper untersagen lassen. Nach einer Entscheidung des Landgerichts vom Donnerstag ist die Sache jetzt zugunsten Neuwirths entschieden, sodass die Premiere wie geplant am Sonntag stattfinden darf. Man kann also gespannt sein, wie „Lulu“ die Neuinterpretation bekommen ist. TCB

■ „American Lulu“: Komische Oper, Behrenstr. 55–57. Sonntag, 19 Uhr. 12–85 Euro